Konversion

Konversion in Bad Kreuznach

Ein Gedenkstein vor dem Domina Parkhotel Kurhaus erinnert an 50 Jahre Präsenz der US Army in Bad Kreuznach. Zum Ende des Jahres 2001 hatte die 1. US-Panzerdivision ihre Verlegung nach Wiesbaden-Erbenheim abgeschlossen. Die Amerikaner übergaben über 160 Hektar Gelände an den Bund: Kasernen, Hubschrauberlandeplatz, Wohnhäuser sowie Einrichtungen der Infrastruktur für Freizeit, Gesundheit, Schulen, Kirche etc.. Von 1951 bis 2001 waren die Hauptquartiere von drei Divisionen in Bad Kreuznach stationiert. Zuletzt lebten in der „Community“ 4.200 Soldaten mit ihren Familien. Im Jahr 2001 hatten noch 277 Zivilisten, meist Deutsche, dort ihren Arbeitsplatz. Der Abzug der Amerikaner, zu denen es viele freundschaftliche Beziehungen auch auf privater Ebene gab, ist ein tiefer Einschnitt in der Geschichte der Stadt. Die Army war nicht nur Arbeitgeber, sondern auch Auftraggeber für viele Firmen aus der Region. Außerdem wurden hunderte von Wohnungen und Häusern in Stadt und Kreis gemietet. Der Verlust der Kaufkraft wurde auf rund 50 Millionen Euro geschätzt (Berechnung aus dem Jahr 1990).
Doch schon unmittelbar nach dem Abzug setzte die Konversion ein, die Umwandlung der militärischen in die zivile Nutzung. Grundlage hierfür bildet ein vom Rat der Stadt Bad Kreuznach beschlossener Rahmenplan, der für alle Konversionsflächen die zukünftige Nutzung festlegt.

Bereits zum größten Teil entwickelt und mit neuem Leben gefüllt sind: 

  • das ehemalige „Airfield“, zwischen Bosenheimer Straße und Schwabenheimer Weg; als Sonder- und Gewerbegebiet-Standort u.a. des neuen Edeka Centers und der Firma Holz Kurz
  • die ehemalige „Marshall Kaserne“, zwischen Gensinger- und Planiger Straße; heute Sitz der Farbwerke Meffert AG, der ODD – Graphische Werke und des Baustoffhandels Beinbrech
  • das ehemalige „French Quarter“ Wohnquartier, zwischen Pfalzstraße, Alzeyer Straße und Mannheimer Straße; ein von der städtischen Gesellschaft Gewobau aufwendig saniertes und umgebautes Wohnviertel mit attraktiven und großzügigen Eigentumswohnungen und Bauplätzen, umgeben von einer parkähnlichen Grünanlage sowie
  • das Areal der ehemaligen Offiziershäuser; Bereich zwischen Mannheimer Straße und Uhlandstraße; ein vom Bund vermarktetes Wohngebiet mit Einfamilien- und Doppelhäusern.

Den Schwerpunkt der städtebaulichen Entwicklung der kommenden 10-15 Jahre bildet mit 45 ha Entwicklungspotential das eigentliche Herzstück der Konversion:

- die ehem. Kaserne „Rose Barracks“, zwischen Alzeyer Straße und Dürer Straße, ein neuer Gewerbestandort mit optimaler Erschließung und großzügigen Grün- und Erholungsbereichen für die künftigen Nutzer; bereits heute erfolgreicher Standort des Olympiastützpunktes der MTV Trampolinturner und Sitz der neuen LSV-Zentrale – des Landesbetriebes Straßen und Verkehr. Das Areal soll in ein Zentrum für Verwaltung, Dienstleistung und Technologie umgewandelt werden. Das Land Rhld.-Pf. und die Stadt hoffen, dass dort in den nächsten Jahren bis zu 1.500 neue Arbeitsplätze entstehen.

- das ehem. „Housing II“ Wohnquartier, zwischen Pfalzsprung, Alzeyer Straße, Schubertstraße und Richard-Wagner-Straße; hier soll ein neues innenstadtnahes Wohngebiet mit günstiger Einfamilienhaus-, Doppelhaus-, und Reihenhausbebauung entstehen. Die unmittelbare Nähe zur umgebauten und sanierten „Dr. Martin Luther-King“ Grundschule mit angegliedertem Kindergarten / -hort / -krippe und zu einem geplanten Lebensmittelgeschäft garantiert kurze Wege – auch ohne Auto. Attraktive Grünflächengestaltung und eine fußläufige Vernetzung mit den Freiräumen der Umgebung runden das Angebot ab. Ein geplantes Mehrgenerationenpilotprojekt soll den Grundstein für weitere zukunftsweisende Wohnformen legen.

- das ehemalige „Housing III“ Wohnquartier, zwischen Steubenstraße und Karl-Schurz Straße; neben der Sicherung, dem Umbau und der Sanierung von Teilen der vorhandenen Bausubstanz soll eine behutsame Ergänzung mit neuer Wohnbebauung erfolgen. Der Erhalt der vorhandenen großzügigen Grünstrukturen mit altem Baumbestand ist weiteres Ziel der Planung und wichtiges Wiedererkennungsmerkmal dieses Wohngebietes.

- die ehemalige Kaserne „Hospital“, am Ende der Franziska-Puricelli-Straße; nach Abriss der vorhandenen Gebäude entsteht hier eines der attraktivsten Wohngebiete der Stadt und der Region. Auf einem Plateau oberhalb des Salinentals gelegen, genießen die zukünftigen Bewohner der geplanten Einfamilienhäuser und Villen einen einmaligen Blick auf das Salinental.

- das ehemalige Übungs- und Freizeitgelände „Kuhberg“, am Ende der Rheingrafenstraße gelegen; entstanden ist ein naturnahes Freizeit- und Erholungsgebiet für die Naherholung, neben Freizeitaktivitäten wie zum Beispiel das Klettern auf einem Hochseilgarten soll zukünftig ein moderner Campingplatz den Schwerpunkt des Freizeitangebotes bilden.

Die Bad Kreuznacher Entwicklungsgesellschaft - BKEG:

Zur Entwicklung und Vermarktung der oben beschriebenen Konversionsflächen wurde eine Entwicklungsgesellschaft mit starken Partnern gegründet. Die Bad Kreuznacher Entwicklungsgesellschaft - BKEG- bestehend aus 3 Gesellschaftern:

Die Kommunalentwicklung Baden-Württemberg (KE), eine Tochter der LEG (Landesentwicklungsgesellschaft Baden-Württemberg), mit einem Anteil an der BKEG von 50 Prozent. (Das Konzerndach der LEG bilden die Landesbank Baden-Württemberg (90 Prozent) und die Kreissparkasse Biberach (10 Prozent). Darunter befindet sich die LEG mit diversen Tochtergesellschaften, wovon die Kommunalentwicklung (KE), die 1972 gegründet wurde, eine ist. Die Kommunalentwicklung verfügt über ein Stammkapital von rund 2 Millionen Euro. Die Unternehmensleistung für das Jahr 2004 wird mit 33,4 Millionen Euro ausgewiesen. Die Mitarbeiterzahl beträgt 110 (Stand 2005) Die KE ist in Baden-Württemberg ein Marktführer für kommunale Dienstleistungen (Sanierung, Erschließung und Entwicklung) und hat bereits bei der Konversion sehr erfolgreich gearbeitet. So wurde unter anderem aus der ehemaligen US-Garnisonsstadt Pattonville in der Nähe von Stuttgart eine komplett neue Stadt.

Die Sparkasse Rhein-Nahe hält einen Anteil an der BKEG von 16,7 Prozent.

Die Stadt Bad Kreuznach ist über ihre Gesellschaft Beteiligung und Parken (BGK) mit einem Anteil von 33,3 Prozent an der BKEG beteiligt.

Der städtebauliche Vertrag zwischen Land, Stadt und der BKEG:

Am 3. März 2006 wurde im Olympiastützpunkt der MTV-Trampolinturner in der ehemaligen Kaserne Rose Barracks feierlich der Städtebauliche Vertrag zwischen der Stadt, dem Land und der BKEG unterzeichnet. Er bildet die wichtigste Grundlage für die Entwicklung der Konversionsflächen in den kommenden 10 bis 15 Jahren. Hierbei sollen rund 200 Millionen Euro in neues Wohnen und Gewerbe investiert werden. Das Land wird die Konversion in diesem Zeitraum mit bis zu 25 Millionen Euro fördern.

Ausführliche Informationen zur Stadtentwicklung in Bad Kreuznach finden Sie auf den Seiten der Bad Kreuznacher Entwicklungsgesellschaft (BKEG)

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