In seiner Begrüßung würdigte Oberbürgermeister Emanuel Letz das PuK-Museum als „einen einzigartigen kulturellen Ort, der weit über die Grenzen unserer Stadt hinaus geschätzt wird und sich seit der Eröffnung im Jahr 2005 zu einem herausragenden Zentrum für die Kunst des Puppenspiels entwickelt hat“. Puppenspiel sei weit mehr als bloße Unterhaltung – „Es ist eine traditionsreiche Kunstform, die Menschen verbindet, Geschichten erzählt und Kulturen miteinander verknüpft. Dass dieser hochangesehene Ehrenpreis der Franz Graf von Pocci Gesellschaft nun an unser Museum verliehen wird, erfüllt uns mit Stolz und Dankbarkeit“, so der OB.
Erik Raskopf, geschäftsführender Theaterdirektor am Staatstheater Mainz, bezeichnete die Sammlung in seiner Laudatio als eine der wichtigsten ihrer Art in ganz Deutschland. Das Museum habe über die Jahre kontinuierlich an Profil und Bedeutung gewonnen. Über die Bedeutung von Poccis Erbe für das Puppenspiel sprach Dr. Michael Köhle, Erster Vorsitzender der Pocci-Gesellschaft.
Auftritt des Original Münchner Kasperls
Das musikalische Programm entführte die Gäste in die Zeit von Franz Graf von Pocci, dem Schöpfer des Münchner Kasperls Larifari. Ein besonderes Highlight war der Auftritt des Original Münchner Kasperls aus dem Jahr 1958. Die Marionette von Franz Leonhard Schadt gehört zur Sammlung des Bad Kreuznacher Puppentheatermuseums. Museumsleiter Markus Dorner und Eleen Dorner brachten einen Ausschnitt des historischen Pocci-Marionettenspiels „Muzl, der gestiefelte Kater“ von 1861 mit viel Liebe zum Detail auf die Bühne.
Die Stadt Bad Kreuznach gratuliert dem PuK-Team herzlich zu dieser besonderen Ehrung und dankt allen Beteiligten für ihren Beitrag zu diesem festlichen Abend.
Graf Franz von Pocci und die Pocci Gesellschaft
Franz Ludwig Evarist Alexander von Pocci (1807-1876) war ein deutscher Schriftsteller, Zeremonienmeister, Künstler und Komponist. Besonders bekannt ist er als „Kasperlgraf“, der zahlreiche Stücke für das Marionettentheater schrieb und die Figur des Münchner Kasperls Larifari prägte. Als Schöpfer von mehr 40 Puppenkomödien ist von Pocci bis heute berühmt. Die Graf Franz von Pocci Gesellschaft wurde 2002 am Starnberger See gegründet. Sie setzt sich unter anderem für die Erforschung, Bearbeitung und Aufführung der musikalischen Werke des Grafen ein und zeichnet Personen und Kulturbetriebe aus, die sich um die Erhaltung des Lebenswerkes und kultureller Leistungen in dessen Sinne bemühen.
Foto: PuK-Musemsleiter Markus Dorner (links) und OB Emanuel Letz nahmen von Dr. Michael Köhle, Vorsitzender der Pocci-Gesellschaft (Mitte), den Preis in Empfang. Foto: Josef Nürnberg, Oeffentlicher Anzeiger