Die Karte zeigt Soldaten die offensichtlich lieber zuhause wären – ihr Sehnsuchtsort am Heiligen Abend. Ein leerer Stuhl, eine stumme Mandoline – wer singt „Stille Nacht – Heilige Nacht? Abgeschickt wurde die Feldpostkarte von Pionier Peter Dämling am 21.12.1915 an Jettchen (Henriette) Grill (1888-1950) nach Hundheim. Er schreibt: „Die besten Grüße zu Weihnachten sendet euch Peter. Bei mir geht es noch gut was ich auch von Euch hoffe. Es grüßt euch alle Herzlich Peter.“ Liebesgaben waren Hilfsgütersendungen. Päckchen in unterschiedlicher Größe, die von der Bevölkerung an die Front oder in Lazarette geschickt wurden. Die Paketsendungen enthielten Kleidung wie selbstgestrickte Schals, Ohr- und Pulswärmer oder Strümpfe, Lebens- und Genussmittel und Hygieneartikel wie Seife oder Bücher. In der Kreuznacher Presse wurde die Bevölkerung mit Beginn des Krieges häufig dazu aufgefordert Liebesgaben an den entsprechenden Sammelstellen des Roten Kreuzes in der Stadt abzugeben.
StAKH NL Satwat
Franziska Blum-Gabelmann