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19. Dezember
Fr. Prof. liegt mal wieder im Bett. Am 1 Feiertagabend fiel sie an ihrer Schlafzimmertüre hin, jedenfalls durch einen Krahmpf, hatte dann furchtbare Schmerzen u konnte den ganzen Tag die Beine nicht strecken. H. Dr. hat sie dann gestern morgen betäubt u wollte die Beine strecken nun ist der linke Unterschenkel gebrochen. Jetzt muß sie wenigstens 14 Tg ruhig liegen bleiben. Ich glaubte nach den Feiertage ein bischen ausruhen zu können, nun habe ich die Lauferei wieder.
Vor den Feiertagen gings mir hart her; ich habe fast jeden Abend bis 11 12 Uhr geschafft. Morgens geputzt u mittags b Gas gebacken. Es ist alles schön geworden u dann hat man auch seine Freude dran. Kuchen hab ich auch gebacken. Als ich fragte was soll ich backen, sagte Fr. Prof. ich denke sie überraschen mich u ich hab sie überrascht. Ich habe einen großen Bund gebacken 2. Zuckerkuchen, 1 Zwetschen- 1 Kirschen und 1 Apfelkuchen. Die sind ja wohl nicht so groß u als ich hier fertig hatte, legte ich die 5 auf einen Deckel u trug sie hinein. Sie war ganz begeistert, später mußte ich sie noch 2x bringen für die Herren u f. Dr. Wenn man auch viel Arbeit hat aber so selbstständig arbeiten zu dürfen macht einem auch Spaß.
Schon so oft hab ich an Carlinchen in C gedacht, wie sie sagte, bei all ihrer Tüchtigkeit muß ich helfen sonst packen sies nicht, u denen ihr Haus u. unser Haus. Jetzt bin ich schon ½ Jahr hier, die Zeit vergeht furchtbar rasch. Nun wünsch ich Dir alles Gute im neuen Jahr u einen ordentlichen Mann. Mit herzlichem Gr. u. K. verbleibe ich D. Ella. Prosit Neujahr! P.S. Ist 1 M für Fr. Groß nicht so wenig gib ihr noch 1. Wir waren so froh mit dem Fleisch.“
StAKH NL Satwat
Franziska Blum-Gabelmann