Viele Jahre drehte sich das alte Wasserrad und betrieb damit einen Teil der Pumpen, die das Solewasser auf die Gradierwerke pumpte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein Teil der Gradierwerke abgerissen und die beiden noch verbliebenen mit Elektropumpen versorgt. Das Wasserrad wurde nicht mehr gebraucht und stillgelegt. Lange Zeit lag es in einem Dornröschenschlaf und träumte davon, sich wieder drehen zu dürfen. Leider kamen die Prinzen aus der Kurverwaltung und der Stadtkämmerei nicht vorbei, um das Rad wach zu küssen. So schlief es weiter, bis es schließlich verstarb. Ob das Coronavirus daran Schuld war weiß niemand. Es ist auf jeden Fall vor Schwäche zusammengebrochen. So wird es vermutlich der zurzeit im Kurpark grassierenden „Abrisspandemie“ zum Opfer fallen und nicht mehr ersetzt werden. Schade, wenn ein weiteres altes Industriedenkmal verschwindet.
Gez. Volker Ritter, 12. August 2020