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Charlotte EberwIen schreibt für das Corona-tagebuch
Bischofsweihe – Feiern mit erheblichen Einschränkungen
Die ursprünglich für März geplante Bischofsweihe wurde wegen Corona auf Juni verlegt. Die musikalische Leitung hatte Domkapellmeister Stefan Steinemann, mit 27 Jahren der jüngste Kapellmeister in Deutschland.
Den Festgottesdienst eröffnet Kardinal Reinhard Marx, ebenso die Bischofsweihe: Bertram Meier kniet vor Kardinal Marx, zwei Kirchenvertreter halten das Evangelium Buch geöffnet über das Haupt von Priester Meier, es folgt die Salbung, danach die Übergabe der Bischofsymbole Ring, Kappe und Stab. Als Bischof geweiht nimmt Bertram Meier jetzt Platz auf dem Bischofsstuhl. Er ist jetzt „Hirte von über 1,3 Millionen Katholiken“ und darf den Festgottesdienst fortsetzen.
Bischof Meier richtet seine Dankesworte an alle Gläubigen. Er möchte die Kirche in Deutschland und der Welt näher am Menschen praktizieren. Sein Wahlspruch lautet: vox verbi vas gratiae und will damit sagen „Ich bin nur ein Werkzeug und Diener der Gnade Gottes.“ (Zitat B. Meier). Er überträgt Schwester Anna Schenk die Amtsleitung des Bischofssekretariates, erstmals eine Frau in dieser Position. „Ich wünsche mir Mitarbeiter, die nicht bremsen sondern mitziehen.“ (Zitat B. Meier). Am Ende seiner Rede kommt es anstelle des üblichen „Händeschüttelns“ wegen Corona zu einem „Schulterklopfen“.
Nachfolgend erweisen diverse Kirchenvertreter dem neuen Bischof ihre Referenz. Es folgt normalerweise die Gabenüberreichung an den neuen Bischof, aber wegen Corona hat dies bereits eine Woche zuvor stattgefunden. Auf Wunsch des neuen Bischofs ist die Kollekte dieses Festgottesdienstes für den bischöflichen Hilfsfond angedacht.
Bischof Meier beginnt mit der Eucharistiefeier. Statt „einander die Hand zu reichen“ bittet er die Gläubigen wegen Corona „Schenken wir einander freundliche Blicke als Zeichen von Frieden und Gemeinschaft.“ Es folgt die Verteilung der Hostien an die Gläubigen, die danach sofort wieder ihre Gesichtsmaske anlegen.
Anschließend hält Markus Söder, Ministerpräsident von Bayern, eine kurze Rede. Er dankt der Kirche für Ihr Durchhalten und Verständnis in den letzten Wochen und Monaten.
Bischof Meier beendet den Festgottesdienst mit den Worten „Die Kirche ist bereit auf neue Herausforderungen einzugehen. Herr Söder, sie erhalten nachher eine gelb-weiße Maske von der Kirche „als ein starkes Signal an alle“. Das im Anschluss an die Weihe übliche Fest entfällt wegen Corona.“
So hat die Bischofsweihe trotz zahlreicher Corona bedingter Einschränkungen dank moderner TV-Technik nichts an Feierlichkeit, Glanz und Großartigkeit eingebüßt.
gez. Charlotte Eberwien, 18. Juni 2020
Foto: Ausschnitt aus der Live-Sendung des Bayrischen Rundfunks