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An Adventszeit und an Weihnachten täglich gesungen
22. Dezember: Aber die Lieder ......
Eine hohe Zeit für die Lieder bildeten Advent und Weihnachten. Da wurde täglich gesungen. Nur in einem Jahr blieb es beklemmend still bei uns bis auf wenige Stunden. Und während dieser sang nur mein älterer Bruder, der schon lange krank zu Bett lag. Um nicht vor Schmerzen schreien zu müssen, hatte er sich in die Lieder geflüchtet. Seine noch immer schöne Stimme versucht, die Qual zu übertönen, sich über sie hinwegzuheben. Keiner, der am Hause vorbeiging, glaubte die Stimme eines Todgeweihten zu hören. Es war des Bruders Schwanengesang, denn hinfort war ihm auch das Singen verwehrt. Die Vorboten des ernsten Gastes schlossen ihm den Mund. Eine Lähmung erlaubte ihm nicht einmal mehr zu sprechen. Am Ausdruck seiner Augen versuchte meine arme Mutter des Bruders Wünsche zu erraten. Noch mancher Tag verging, noch manche ruhelose Nacht, ehe das junge gesunde Herz sich dem Dunkel ergab. Eine Woche vor Weihnachten geschah es. An meinem sechsten Geburtstag lag der Bruder aufgebahrt in seinem Zimmer.
„In diesem Jahr kann dir das Christkind keinen Weihnachtsbaum mit Lichtern bringen“, sagte der Vater vor den Feiertagen, es will ihn auf Oskars Grab stellen“. Mir konnte der Vater ja noch nicht sagen, daß Oskar während der letzten Jahre immer den Baum hatte schmücken dürfen und daß deshalb Mutter diesmal seinen Glanz und seine Lichter nicht ertrüge. Meine Zuversicht schwand nicht einen Augenblick. Vater sagte das nur, damit die Freude nachher umso größer sei. Keinen Baum! Das gab es doch nur bei fremden, heimatlosen Kindern, und es war so namenlos traurig, wenn Mutter vorgesungen hatte vom fremden Kind, das am Abend vor Weihnachten durch die Stadt gelaufen war, „die Lichter zu betrachten, die angezündet sind“.
So kam die Nacht vor dem Weihnachtsmorgen. Noch einmal einschlafen und – beim Wachwerden war schon das Christkind dagewesen! Ich lag bereits munter, als sich die Zimmertür öffnete. Ins unerhellte Zimmer fiel ein Lichtkegel aus dem Nebenraum. Darauf sah ich den Vater auf mein Kinderbett zukommen. Er bückte sich dabei, denn er schob einen funkelnagelneuen Puppenwagen zu mir hin. Darin lag eine ebenfalls ganz neue Puppe. Sie lächelte mich freundlich an. Ihr Haar war seidig weich und blond. Entzückt sprang ich auf, wusch mich, kleidete mich an. Dabei sprach ich mit meiner Puppe und bereitete sie auf den Glanz des Lichterbaumes vor. Als ich fertig war, nahm ich die neue Puppe in den Arm und ging mit ihr ins Weihnachtszimmer. Aber da war nur nüchtern graue Dämmerung, kein Baum, kein Licht. Das Christkind wird ihn woanders hingestellt haben, dachte ich. Mit Püppchen im Arm eilte ich durch alle Zimmer, in Flur und Küche, Kammern und selbst in den Hof. Nirgends ein Baum! Ich weinte nicht, setzte mich nur still in eine Ecke des Wohnzimmers, wo ich mir die Puppenarme um den Hals schlang. Es ist schwer zu sagen, wer nun wen tröstete! Mutter blieb unsichtbar. Der Schmerz wird sie wohl übermächtig heimgesucht haben. Es war eine Weihnacht, bei der wir dem Christkind kein einziges Lied gesungen haben.
Noch lange, lange klang keine Musik bei uns auf. Bis wir Jungen scheu damit wieder begannen. Lieder sind mächtig, weil sie lebendig sind und klingen wollen. Lieder besitzen auch Heilkraft. Mutter mochte spüren, daß sie beim Singen noch am ehesten eine Verbindung mit dem Verlorenen haben konnte, und eines Tages fügte sich auch ihre Stimme wieder unseren Liedern ein. Ich war überzeugt, daß der Bruder vom Himmel aus mitsänge. Manchmal glaubte ich sogar für Augenblicke seine Stimme zu vernehmen.
Anne Tesch