Strauß, Margot
Nachname: | Strauß | |
Vorname: | Margot | |
genannt: | Margo | |
Religion: | jüd. | |
geboren: | Kreuznach 22.5.1909 | |
gestorben: | London 5.1.1988 | |
Vater: | Strauß Jacob *Kreuznach 7.2.1862 †Bad Kreuznach1.5.1939; Weinkommissionär | |
Mutter: | Süßmann Johanna*Ochtendung 10.7.1868 ⴕ Kreuznach 23.3.1911 | |
curriculum vitae: | Volksschule Kreuznach; als Oberschülerin ist sie mit 16 Jahren als freie Mitarbeiterin des Oeffentlichen Anzeigers tätig, lässt sich am 29.07 1927 vom Amtsgericht für volljährig erklären, 8.3.1928 Reifeprüfung am Realgymnasium Bad Kreuznach; Margot Strauß schreibt sich am 4.5.1928 an der Universität Heidelberg ein; ab 1.7.1928 Anstellung als Schriftsetzerin beim Oeffentlichen Anzeiger in Bad Kreuznach, sie leitet den künstlerischen und wissenschaftlichen Bereich der Zeitung und schreibt politische, volkswirtschaftliche und kulturhistorische sowie literarische Berichte; es folgt zum Sommersemester eine Einschreibung an der Universität Hamburg, sie hält sich vom 5.4.1929 – 27.7.1929 in Hamburg auf, vom 21.4.1932 bis 31.7.1932 studiert sie an der Universität in Bonn „Philologie“; 14.2.1933 Beurlaubung bei der Zeitung auf Druck der NSDAP durch Kreisleiter Schmitt, 1.6.1933 Aufhebung des Arbeitsvertrages; 1933 -1934 studiert sie in Genf romanische Sprachen, ab Februar 1935 als Auslandskorrespondentin in der jüd. Firma Furnier-Import Heinrich Kaufmann in Karlsruhe tätig, veröffentlicht Artikel im Israelitischen Gemeindeblatt; nach der Arisierung der Firma ab 1.8.1938 arbeitslos, arbeitet als Privatlehrerin, Ende Februar 1939 Auswanderung nach Großbritannien, Erlangung einer Hausarbeitserlaubnis, 1939 bis1940 als Hausangestellte in Berkshire und erstes Tribunal, dann in Glousestershire bis Mitte Mai 1940 tätig, von dem Tribunal in Cheltenham als feindliche Ausländerin eingestuft, Anfang Juni Verhaftung und Internierung im Holloway-Gefängnis, Freiwilligenarbeit, dann Rushen Camp, Isle of Man, Port St. Mary, unterrichtet dort Flüchtlinge, Internierung endet am 18.4.1941, anschließend Büroarbeit für den Verein Jüdischer Flüchtlinge (AJR=Association of Jewish Refugees); dann als Wohlfahrtsbeamtin bei einer Flüchtlingsorganisation tätig, arbeitet bis Ende 1947 bei der UNRRA; sie schreibt fortan Artikel für jüdische Zeitungen, übernimmt Dolmetscher- und Recherchearbeiten z.B. für Richard Condon; eine Karriere als Journalistin greift sie nicht mehr auf. | |
Heirat: | Pottlitzer Max Marcus *Freystadt 19.10.1902 †13.10.1962 (Pottlitzer Sally, Fabian Emma (Emmy) *Neustettin 28.6.1875†London 14.1.1953) verh. Sint-Genesius-Rode 13.11.1947 | |
Kinder: | ||
Parteimitgliedschaften/ Vereinsmitgliedschaften: | Association of Jewish Refugees | |
Auszeichnungen/ Orden: | ||
Veröffentlichungen der Person: | Margot Pottlitzer-Strauß, Lina Hilger. Ein Lebensbild. Bad Kreuznach 1961. | |
Veröffentlichungen zur Person/ Werkverzeichnis: | Andrea Fink, Jüdische Familien in Kreuznach. Vom 18. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg. Bad Kreuznach 2001; Edgar Mais, Die Verfolgung der Juden in den Landkreisen Bad Kreuznach und Birkenfeld 1933-1945 (Heimatkundliche Schriftenreihe des Landkreises Bad Kreuznach, 24)). Bad Kreuznach 1988; Marita Janta, Weil Margot Strauß Jüdin war, durfte sie nicht Journalistin sein. Die Nazis zwangen 1933 den Oeffentlichen Anzeiger, eine begabte Kollegin zu entlassen – Die Geschichte einer ungewöhnlichen Frau, die nach England emigrieren musste, in: 150 Jahre Oeffentlicher Anzeiger S. 21; | |
Abbildungen: | ||
Zusammenfassende Würdigung: | ||
Franziska Blum-Gabelmann M.A. | zurück |