Kampagne für eine saubere Stadt geht weiter

Gegen den wilden Müll - Schild in sechs Sprachen


Leider geht die Vermüllung der Stadt unverändert weiter. Das einsammeln und entsorgen hält die Bauhofmannschaft von Sachgebietsleiter Georg Bürger auf Trab. „Es wird immer schlimmer“, sagt der Mann, der sich als „bürgerfreundlich“ in der Bevölkerung einen Namen gemacht hat. Im vergangenen Jahr waren es rund 433 Tonnen widerrechtlich entsorgter Müll. Im Vergleich dazu die Gesamtzahl für 2022 in Höhe von 374 Tonnen. Landauf, landab beklagen Kommunen in ganz Deutschland diesen gesellschaftlichen Missstand von Rücksichtlosigkeit und Gleichgültigkeit in Teilen der Bevölkerung.

„Resignation, das kommt überhaupt nicht in Frage“, ist sich Oberbürgermeister Emanuel Letz mit dem für den Bauhof zuständigen Dezernenten, Bürgermeister Thomas Blechschmidt, einig. Kürzlich gab es mit Landrätin Bettina Dickes und dem Ersten Kreisbeigeordneten Oliver Kohl ein erstes Spitzengespräch zur Problematik „wilder Müll“. Der Landkreis ist über seinen Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) für die Müllentsorgung zuständig. Im diesem Jahr sind weitere Treffen zwischen Stadt und Kreis in kleinerer Runde geplant, um die vorgebrachten Lösungsvorschläge zu konkretisieren und auszuarbeiten.

Da sind sich alle einig, dass der Vollzugsdienst der Stadt Kontrollen verstärkt, um an Müllhotspots illegale Müllentsorger „in flagranti“ überführen zu können. Das Ziel sei es, darüber hinaus mit dem Abfallwirtschaftsbetrieb und der Kreisverwaltung auf der einen Seite unkomplizierte Angebote zu schaffen, die eine illegale Entsorgung noch überflüssiger zu machen, zugleich aber auch zu zeigen, dass illegale Müllentsorgungen mit einem größeren Bußgeldrisiko einhergehen.

Die Kampagne „Botschafter für eine saubere Stadt“ begann Anfang 2023 mit Plakaten, auf denen Einzelhandel, Behörden, Banken, Unternehmen als Botschafter und Botschafterinnen für eine saubere Stadt Gesicht zeigen, nach dem Motto: „Bad Kreuznacher, unsere Perle an der Nahe, das soll auch so bleiben“. Aktuell sind es 38 Plakate, die in Schaufenstern hängen und auch unter „saubere Stadt“ auf der städtischen Homepage veröffentlicht sind. 

Welcher und wieviel Müll in der Stadt abgeladen wird, dort wo er nicht hingehört, demonstrierte der Bauhof im vergangenen Frühjahr bei einer spektakulären Aktion auf dem Kornmarkt. Dort standen fünf randvolle 1100-Liter-Container mit widerrechtlich entsorgtem Müll, den Georg Bürgers Männer vom Bauhof an verschiedenen „Hot-Spots“ in der Innenstadt am frühen Morgen in binnen einer Stunde eingesammelt hatten. Dazu zwei Pritschenwagen voller „wildem“ Sperrmüll, als Ergebnis des routinemäßigen Einsatzes von fünf Tagen.

Dem schloss sich im Juni ein Dreck-weg-Tag im Juni in der historischen Neustadt und im Pariser Viertel an. Im September klärte ein Puppenspiel im Museum für PuppentheaterKultur (PUK) Kita-Kinder über einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt auf.

Sogar ein Kampagnen-Song komponierten und texteten fünf junge Musikerinnen und Musiker der Coverband Quintonics. Die Band spielte ihn auch auf dem Weltkindertag im vergangenen September auf dem Kornmarkt. Unter dem Titel „Was`n hier los“ heißt es u.a.: ….nichts ist wie es früher mal war, alles verdeckt total verdreckt und allen ist es egal, leben ihr Leben ohne Sorgen, ham den Schuss noch nicht gehört, ohne Gedanken an Morgen, wird einfach alles nur zerstört (Der Song ist  zu hören auf https://www.youtube.com/)


Foto: Hoffentlich hilft es was: Georg Bürger (rechts) und seine Mitarbeiter Michael Washington (links) und Mario Schießel weisen auf das neue Schild an einem der größten Müll-Hotspots, Ecke Salinenstraße/Baumstraße.

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