Bringen Sie sich ein!

Zwischenstand zum Klimaschutzkonzept: Einladung zum Bürgerforum und zum Zukunftstag


Die Arbeit am integrierten Klimaschutzkonzept wird zu 100 Prozent von der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gefördert, das betrifft neben der Personalstelle des Klimaschutzmanagers auch die Unterstützung durch ein Fachbüro. Die Bundesförderung* ist das breiteste Förderprogramm zum Klimaschutz in der deutschen Förderlandschaft und sie gibt eine klare Struktur vor, nach der das integrierte Klimaschutzkonzept erstellt werden soll. Ein zentraler Grundsatz ist die Hilfe zur Selbsthilfe: Den Klimaschutzmanagern wird viel Unterstützung in das Förderpaket gepackt. Der größte Baustein ist die Möglichkeit, ein externes Unternehmen zu beauftragen, das bereits Erfahrung bei der Erstellung von Klimaschutzkonzepten im Rahmen dieser Förderung hat. Diese Erfahrung soll an die Klimaschutzmanager weitergegeben werden.

Die EnergyEffizienz GmbH aus Lampertheim erhielt Mitte 2022 den Zuschlag für die Zusammenarbeit und begann zusammen mit dem Klimaschutzmanager die Datenerfassung vor Ort, um den Energieverbrauch und die daraus resultierenden Treibhausgase für Bad Kreuznach zu bilanzieren. Dabei werden neben den verwaltungseigenen Verbräuchen auch die jährlich benötigten Energiemengen von Handel, Gewerbe, Dienstleistern, Industrie und privaten Haushalten erfasst beziehungsweise geschätzt, sodass die Emissionen auf dem Stadtgebiet ganzheitlich dargestellt werden können. Relevant sind die Sektoren Wärme, Strom und Verkehr. Die Bilanz berücksichtigt auch den Anteil von erneuerbaren Energien, da hierdurch kaum oder keine Treibhausgase freigesetzt werden.

Diese Datenerfassung ist mittlerweile abgeschlossen, sodass die Werte nun mit dem Bundesschnitt verglichen werden können. Ziel dieser Vorgehensweise ist die Ermittlung von Potenzialen: Beispielsweise lässt die Bilanzierung erkennen, dass Bad Kreuznach eine geringe Erneuerbare-Energien-Quote hat, vergleicht man die Zahl mit dem Bundesschnitt. Große Abweichungen sind Anhaltspunkte für Potenziale und Handlungsoptionen. Es lässt sich erkennen, an welcher Stelle die Kurstadt über oder unter dem Bundesschnitt liegt. Das schafft einen Ansatzpunkt für weitere Überlegungen, wie man den Klimaschutz verbessern könnte.

Die Ergebnisse der Überlegungen werden dann in einer Maßnahme zusammengefasst. Jede Maßnahme stellt ein Projekt dar, mit Hilfe dessen das jeweilige ermittelte Potenzial realisiert werden soll. So kann etwa die schlechte Photovoltaikquote durch eine „Solaroffensive“ strukturiert geplant und realisiert werden. In der Praxis wird dafür ein Maßnahmensteckbrief angefertigt, der sowohl die nötigen Handlungen aufzeigt als auch die Kosten, den Nutzen und die (regionale) Wertschöpfung prognostiziert.

Um einen möglichst effizienten und zielgerichteten Klimaschutz zu betreiben, wird der Maßnahmenkatalog besprochen, ergänzt und priorisiert. Zum einen verwaltungsintern mit der Klimaschutzkommission und zum anderen mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt, im Rahmen von zwei öffentlichen Beteiligungsveranstaltungen.

Dazu findet

  • am Dienstag, 28. März, um 17.30 Uhr ein Bürgerforum im Sitzungsraum im Brückes 2-8 und
  • am Samstag, 22. April, ab 10 Uhr der Zukunftstag auf dem Kornmarkt

statt.

Im Rahmen des Bürgerforums sollen Maßnahmenvorschläge aus der Bevölkerung zusammengetragen und ausgearbeitet werden. Wer Interesse an einer Teilnahme hat, meldet sich kurz und formlos bis zum 24. März unter E-Mail klimabuero@bad-kreuznach.de mit Angabe der Personenzahl an. Gerne kann bereits das Interesse an einzelnen Themengebieten angegeben werden.

Bürgerinnen und Bürger können schon jetzt mit der Beteiligung beginnen und einen oder mehrere Maßnahmenvorschläge oder Ideen zum Klimaschutz an die oben genannte E-Mail-Adresse einreichen. Eine entsprechende Vorlage für einen Maßnahmensteckbrief kann hier heruntergeladen werden. Die Vorlage muss dabei nicht vollständig ausgefüllt sein, es reicht eine einfache Beschreibung. Die Datenschutzinfos zur Öffentlichkeitsbeteiligung per E-Mail gibt es hier.

Der Zukunftstag im April ist die zweite Veranstaltung zum Klimaschutzkonzept. An diesem Tag werden keine Arbeitsgruppen gebildet, sondern es soll hauptsächlich informiert werden. Was bisher getan wurde, welche Maßnahmen erarbeitetet wurden, aber auch wie es weitergeht. Im Anschluss an die Veranstaltung soll es für mehrere Wochen eine öffentliche Onlineabstimmung geben, mit dem Ziel die Maßnahmen zu priorisieren und einen Fokus zu setzen. Ergebnis dieser Abstimmung ist das Klimaschutzkonzept, das final vom Stadtrat beschlossen werden soll. Anschließend kann es im Rahmen einer zweiten Förderung im Jahr 2024 mit der Umsetzung losgehen.

*Die Nationale Klimaschutzinitiative

Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.

 


Großes Bild: Klimabüro Bad Kreuznach

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