Auftakt aM Wochenende

Vivat marionettissimo! 10 Jahre Festival für die Kunst des Spiels am Faden


Von Anfang an hält Museumsleiter Markus Dorner die Festival-Fäden professionell in der Hand. Seine Pflicht: PuppentheaterKunst, wie sie in der Landessammlung Rother begründet ist, mit Leben füllen und in Szene setzen. Sein Credo: Das Alleinstellungsmerkmal des Festivals, die Förderung und Würdigung des Spiels an kurzen oder längeren Fäden, Drähten oder Stangen, variantenreich präsentieren; das Gestern würdigen, das Heute schätzen. Die Kür: Zunftkollegen:innen zu den Möglichkeiten von Morgen anspornen und das Publikum staunen lassen. Unabdingbar dafür: das Pflegen von Verbindungen zu Künstler:innen aus Deutschland, Europa, auch Übersee.

Ein Blick zurück: November 2004, ein Jahr vor Museumseröffnung. Die Kurstadt an der Nahe rüstet sich, der Landessammlung Rother im künftigen Museum für PuppentheaterKultur eine Heimstatt zu geben. Als Entrée gibt sich der Meister, Prof. Albrecht Roser, mitsamt Gustaf und Ensemble, stets begleitet von Ingrid Höfer, die Ehre. Seine Magie wirkt, der Funke springt über aufs bewegte Publikum: eine neue Theaterdimension für Bad Kreuznach! Im Install wird‘s klassisch: Don Carlos verblüfft gar nackt im Lendenschurz, der Königin bebt gar der Busen. Das Publikum im improvisierten Theaterraum amüsiert sich bestens. Heimelig agieren Peter und der Wolf als Familienaufführung im feinen Jagdzimmer des Schlossparkmuseums. Abgerundet von Bremer Stadtmusikanten – welch gelungener Festivalauftakt für alle Generationen mit Konzentration auf die Marionettenkunst!

10 Jahre "marionettissimo" gestern - heute – morgen: den Zuschauenden neue Sichtweisen und Impulse vermitteln, nostalgisch gestrige Formen des Marionettenspiels neben experimentellen Ansätzen präsentieren, immer hochkarätig: Dafür sorgt marionettissimo. Und so sind alle zu Gast: Die traditionsreichen, klassischen Marionettentheater-Ensemble aus Salzburg, Prag, Lindau und Düsseldorf sorgen mit Gastspielen für herausragende Höhepunkte, Marionettensolist:innen von Nord bis Süd, Ost und West geben sich mit fabelhaften Produktionen für Erwachsene (Klassiker in neuem Gewand oder erfrischender Perspektive) und Familien (wundersame Märchen und berührende Erzählungen) die Ehre, die Avantgarde der Spieler:innengeneration nach Roser lässt aufhorchen.

Der lange Figurentheaterabend mit einer Stückfolge quer durchs Genre, abgerundet von Fachvortrag und kulinarischem Hochgenuss, wird Kult und zieht Theaterkenner teils von weither nach Bad Kreuznach. Unvergessen: Die Wunderkammer (drei Meister:innen ihres Fachs an einem Abend: Therese Gottschalk, Raphael Mürle, Frank Soehnle) – Betrachtungen über das Staunen verwandelt das Publikum. Ausverkaufte Vorstellungen, stehende Ovationen: Das Publikum dankt für herausragende Darbietungen, köstliche wie einfühlsame Unterhaltung oder Nachdenkenswertes. 

=> Zum Festival-Programm


Text: Andrea Manz, Wegbegleiterin in der Pressearbeit seit 2004, Kulturdezernentin 2009-2015

Foto: „Cherry-Picking Shakespeare“, KOBALT Figurentheater Lübeck, Foto: K.Lubowski

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