
Unter den Gästen waren auch Wilhelm (auf dem Foto links) und Wolfgang Merkelbach, die als junge Menschen den Nationalsozialismus erlebten. Mit ihnen hatten die Schüler*innen ein Zeitzeugengespräch geführt. An der online-Geprächsrunde mit Anne Loeb, die die Schüler organsierten, hatte auch Wilhelm Merkelbach teilgenommen. Dabei zeigte sich, dass Anne Loeb das „Planiger Platt“ immer noch beherrscht.
Der Kölner Künstler Gunter Demnig verlegte die ersten fünf Stolpersteine vor dem von der Gewobau frisch renovierten ehemaligen Rathaus in der Mainzer Straße 85. Dort erinnern die ersten fünf Stolpersteine, dass dort jüdische Mitbürger lebten: Ermordet und deportiert wurden Edmund Wolf (1889-1942), Emmi Wolf geb. Landmann (1897-1942), Ruth Wolf (1925-1944). Überlebt haben die Deportation Erich Wolf und Gretel Wolf.
In die USA flüchten konnten Max, Edith, Änne und Richard Wolf. Johanna Wolf geb. Koschland (1869-1943) wurde im KZ Theresienstadt umgebracht. Ihnen sind die fünf Stolpersteine gewidmet, die in den Bürgersteig vor ihrem ehemaligen Wohnhaus in der Mainzer Straße 83 gelegt werden.

Ein weiterer Stolperstein in der Mainzer Straße 96 erinnert an Bertha Eilrich (1882-1942), die im KZ Theresienstadt ermordet wurde.
Ortsvorsteher Dirk Gaul-Roßkopf und Gerhard Merkelbach, der für die Faire Liste die Stolpersteinverlegung beantragt hatte, luden die Gäste zu einem kleinen Imbiss in den Garten der katholischen Kirchengemeinde ein. Dort wurde auch der Challah (jüdischer Hefezopf) gereicht, den Clara Winkel und die betreuende Lehrerin Sandra Glanzmann gebacken hatten. Das Rezept stammt von dem Bäcker Manfred Loeb, dem verstorbenen Ehemann von Änne. Für eine ungefährdete Zeremonie vor den Häusern sorgte die Freiwillige Feuerwehr, die mit ihren Fahrzeugen den Verkehr kurzzeitig sperrte.
Foto oben: An den Stolpersteinen (hier in der Mainzer Straße 96 für Bertha Eilrich) legten die Schüler*innen Blumen nieder.