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Genesungsbegleiter Manfred Schneider berät die Stadtverwaltung
Zur Vorsorge gehört auch die seelische Gesundheit der Beschäftigten
"Ich bin dort gut aufgenommen worden“, zieht Schneider eine erste Bilanz. Bei Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer, bei der Personalabteilung und beim Personalrat habe man großes Interesse an seiner Hilfe. Nach anfänglicher Zurückhaltung sind es mehr und mehr Beschäftigte, die sich Rat bei ihm holen.
Mehr als fünf Millionen Menschen sind in Deutschland an Depressionen erkrankt. Quer durch alle Berufe und Arbeitgeber, öffentliche wie private, kennt man das Problem: Burn-out (Erschöpfung) ist sehr oft ein Symptom vielfältigster psychischer-Probleme, die dazu führen können, dass Menschen schwer erkranken, erst nach mehrmonatiger Behandlung wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkönnen oder gar frühverrentet werden müssen. Erst in der jüngsten Vergangenheit hat sich in der Gesellschaft eine Akzeptanz herangebildet, dass es eine Krankheit ist, für die man sich nicht schämen muss und grundsätzlich jeden treffen kann. Betriebe und Behörden reagieren zunehmend, indem sie bei ihrer Gesundheitsvorsorge mit externen Fachleuten wie Manfred Schneider zusammenarbeiten.
Sowohl die Leiterin der Personalabteilung, Isabelle Merker, als auch die stellvertretende Personalratsvorsitzende Sabine Sendrowski sind mit der Arbeit von Manfred Schneider sehr zufrieden, was auch erste Rückmeldungen aus der Belegschaft bestätigen. „Wir werden unser Gesundheitsprogramm für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen weiter ausbauen“, kündigt Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer an. So gibt es seit 2018 Gesundheitswochen mit Fitnessangeboten, Kochworkshops, Vorträgen und Kursen rund um das Thema Gesundheitsprävention.
Die Stadtverwaltung hat sich zudem um die Teilnahme an dem Bundesprojekt der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin, „BEMpsy“ (Förderung der Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben durch betriebliches Eingliederungsmanagement unter besonderer Berücksichtigung psychischer Störungen) beworben und einen Zuschlag erhalten. Die digitale Auftaktveranstaltung war Ende April. Ziele dieses Projektes, das bis zum 30. September 2023 läuft, sind: Niederschwellige Angebote für Betroffene. Wiederherstellung, Erhalt und Förderung der Arbeitsfähigkeit und Gesundheit, eine Anti-Stigma-Kampagne sowie die Entwicklung einer Unternehmenskultur zum Umgang mit psychischer Beeinträchtigung.
Manfred Schneider bietet seine Hilfe nicht nur den Sachbearbeitern an. Künftig wendet er sich auch an Vorgesetzte. „Ein motivierter, wertgeschätzter Mitarbeiter identifiziert sich mit seiner Dienstelle und seiner Arbeit“. Schneider ist regelmäßig Teilnehmer an Seminaren und Fachvorträgen. Er ist u.a. Mitglied im Landespsychiatriebeirat Rheinland-Pfalz. Er hat daraus viele, aber besonders eine wichtige Erkenntnis mit nach Hause genommen: „Nicht die harten Fakten wie die Anzahl der Überlaubstage und Überstunden machen die Zufriedenheit in der Arbeitswelt aus, sondern die „soft skills“. Also: Hört mir mein Chef zu? Werde ich ernst genommen? Kann ich mit meinen Problemen zu meinem Chef? Die Einstellung eines Vorgesetzten zu dem Mitarbeitenden macht also den Unterschied.“
Foto: Manfred Schneider