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Einsatzstatistik 2020
Freiwillige Feuerwehr Bad Kreuznach rückt zu insgesamt 557 Einsätzen aus
Zu 121 Alarmierungen durch automatische Brandmeldeanlagen rückte die Feuerwehr aus. 19 ausgelöste private Rauchmelder stellten sich als technische Fehlalarmierung heraus. Insgesamt 19 Zimmer-, Küchen-, Wohnungs-, Keller- und Gebäudebrände wurden gelöscht. Im September kam es in der Turmstraße nach einer Verpuffung in einer Wohnung zu einem Folgebrand. Die Wohnungstür und die Badezimmertür wurden in den Flur geschleudert. Im Dezember brannte Pappe in einem Container am Lidl-Markt in der Mainzer Straße. Er wurde vom Gebäude weggezogen und abgelöscht. 21-mal löste angebranntes Essen eine Alarmierung aus. 9-mal wurde eine Brandnachschau durchgeführt.
49 Flächen,- Hecken- und Waldbrände wurden gelöscht. Im Februar und März brannten mehrfach Strohballen auf Feldern nahe Winzenheim. Die jugendlichen Täter konnten von der Polizei ermittelt werden. Besonders im April und Mai waren viele Flächen- und Waldbrände zu bekämpfen. In der Nähe des Aussichtspunkts Salinenblick brannte auf etwa 80 Quadratmeter Waldboden. Über 400 Meter Schlauchleitung musste verlegt werden, um den Brand zu löschen. Während der Löscharbeiten wurde der im Unterholz sitzende Brandstifter entdeckt und von der Polizei festgenommen, als dieser zwei Wehrleute mit einem Stein angegriffen hatte. Im August kam es zu mehreren großen Flächenbränden wie zum Beispiel am Damm auf der Pfingstwiese, an der B 41, Biebelsheimer Straße, Rheinhessenstraße, Dalbergstraße und Auf der Hardt. Im September brannten unmittelbar am Kindergarten Im Ellenfeld auf einem Brachgelände auf etwa 150 Quadratmeter Baumstämme und Äste, die vor längerer Zeit gerodet wurden. Im gleichen Monat brannten Hecken in der Herrmannstraße.
18 Fahrzeugbrände wurden gelöscht. Darunter im Januar das Fahrerhaus eines Müllfahrzeugs auf dem Gelände der Firma Allit Kunststoffwerke. Die Flammen griffen auch auf den Laderaum über. Im August stand ein Kleintransporter auf dem Betriebshof einer Firma in der Riegelgrube in Vollbrand und wurde mit zwei C-Rohren gelöscht. Fünf Kaminbrände wurden bekämpft. Zu 16 unklaren Rauchentwicklungen rückten die Wehrleute aus. Weiterhin wurden 18 sonstige Brandmeldungen abgearbeitet. Zu sieben Einsätzen wurden die Drehleitern, Tanklöschfahrzeuge und Sonderfahrzeuge der Stadt in den Kreis und darüber hinaus alarmiert.
Nur zwei Brandsicherheitswachdienste wurden gestellt, da der Jahrmarkt und der Mittelaltermarkt in Bad Münster abgesagt wurden. Für Polizei und Rettungsdienst wurden insgesamt 76 Amtshilfeeinsätze in Form von Türöffnungen, Personenrettungen mittels Tragehilfe oder mit der Tragehalterung über die Drehleiter unterstützt, weil das Treppenhaus für den patientengerechten Transport zu eng war. Zehn Personen wurden aus Aufzügen befreit. Neun Personen wurden aus Zwangslagen befreit.
25 Tierrettungen wurden durchgeführt. Im Mai wurden einige Entenküken aus einem Kanaleinlauf in der Gensinger Straße (Foto) gerettet. Eine Katze wurde mit einem hydraulischen Spreizer hinter einem Pflanzkübel befreit. Im Juli steckte ein Igel in einem Zaun fest. Seine Stacheln wirkten wie Widerhaken. Mit einem Bolzenschneider wurde er aus seiner misslichen Lage befreit. Über die Drehleiter wurde eine Schwalbe am Dach eines Gebäudes in der Rheinstraße befreit, die sich in einer Schnur und Draht verfangen hatte.
Im Oktober sorgte die Rettung einer Ratte aus dem Loch eines Kanaldeckels für großes und überregionales Medieninteresse. Das Tier steckte mit dem Hinterteil fest. Für die Wehrleute war klar, das Tier benötigt Hilfe, wurde gerettet und zur weiteren Versorgung in die Tierklinik gebracht. Leider hatte nicht jeder Bürger für die Rettung des Nagers Verständnis. Im November stürzte ein Hund am Aussichtspunkt Porta Nava etwa fünf Meter in die Tiefe und saß auf einem sehr schmalen Vorsprung. Er drohte abzustürzen. Zusammen mit der Bergwacht konnte der Hund gerettet und den glücklichen Besitzern übergeben werden.
18 Unwettereinsätze und 15 Einsätze wegen Wasserschäden wurden abgearbeitet. Im Februar wurde Hochwasseralarmstufe 1 ausgerufen und ein Nahepegel in der Spitze von 5,90 Meter gemessen. Weil Passanten die Straßensperrungen missachteten, wurde zwei Personen Ortseingang in Bad Münster vom überfluteten Radweg gerettet und ein zum Kompostwerk fahrender und in den Fluten stehengebliebener Pkw-Fahrer vom Dach seines Pkw gerettet. Im September kam es in der Industriestraße zu einem Wasserrohrbruch, der ein Firmengebäude bedrohte. Im November brach eine Hauptwasserleitung in der Rheingrafenstraße. Das Wasser ergoss sich bis über den Bahnübergang, sodass der Bahnverkehr zeitweise gestoppt werden musste. Im Dezember brach eine Wasserleitung in der Holbeinstraße. In allen Fällen waren die Mitarbeiter der Stadtwerke schnell vor Ort, stellten das Wasser ab und kümmerten sich sofort mit einem Tiefbauunternehmen um die zügige Reparatur der Leitungen.
15 Verkehrsunfälle wurden bewältigt. Im März kollidierten zwei Pkw am Darmstädter Hof. Ein Fahrer wurde mit dem Bein eingeklemmt und musste schwer verletzt mit hydraulischem Rettungsgerät befreit werden. 13 Einsätze wegen gemeldeten Gasgeruch bzw. Gasaustritt sowie Einsätze mit Chemikalien mussten die Wehrleute abarbeiten. 8-mal mussten ausgelaufene Betriebsstoffe aufgenommen werden. Bei 18 kleineren technischen Hilfeleistungseinsätzen war die Feuerwehr aktiv. Zu sechs Einsätzen wurden Fahrzeuge außerhalb des Stadtgebietes angefordert. 40 Begehungen im vorbeugenden Brandschutz und Überprüfung der Schließungen von Brandmeldeanlagen wurden durchgeführt.
Neben den vielen Einsätzen absolvierten die Wehrleute ehrenamtlich diverse Ausbildungsdienste online, da aufgrund der Corona-Lage fast keine Präsenzausbildung stattfand. Lediglich in Kleingruppen wurden wichtige Fahrzeugunterweisungen und Schulungen vorgenommen. Mit den eingehaltenen Hygienerichtlinien, die unter anderem das Tragen von Schutzmasken während der Anfahrt und im Einsatz, eine auf eine Mindestanforderung reduzierte Fahrzeugbesatzung und dem sofortigen Verlassen der Gerätehäuser nach einem Einsatz vorsieht, konnte es erreicht werden, dass alle Löschbezirke und Fahrzeuge durchweg einsatzbereit blieben und damit die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger der Stadt gewährleistet wurde. Dies war für die Wehrleute im Jahr 2020 eine besondere Anstrengung, die sie gemeinsam stemmten. Und obwohl die Kameradinnen und Kameraden als Prioritätsgruppe 3 erst jetzt nach und nach geimpft werden, haben sie sich doch immer selbstverständlich zu jedem Einsatz auf den Weg gemacht.
Auch wer nicht aktiv der Feuerwehr beitreten kann oder möchte, kann die Arbeit der freiwilligen Wehrleute als Mitglied des Fördervereines durch seinen Mitgliedsbeitrag unterstützen. Gerade im Bereich der Jugendarbeit ist der Förderverein ein wichtiger Partner zur Gewinnung neuer Interessenten.
Kontakt für Interessierte: Die Freiwillige Feuerwehr Bad Kreuznach freut sich über neue Mitglieder, sowohl in der Jugendfeuerwehr und den Kreuznacher Flämmchen, als auch in der aktiven Wehr und dem Förderverein. Wer Interesse hat, kann sich gerne bei der Wehrleiterin Manuela Liebetanz unter Telefon 0671-862-0 melden.
Foto ganz oben: Feuerwache Süd
Text und Fotos (bis auf Foto Feuerwache): Alexander Jodeleit, Pressewart Freiwillige Feuerwehr Bad Kreuznach