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DankEschön an Ehrenamtliche
E-Rikscha KRISTA war auf der Kaffeefahrt der Hingucker - diesmal wurde Monika Berg chauffiert
Schon vor dem Start am Kornmarkt wurde KRISTA mit großen Interesse beäugt. So mancher hätte sich gerne in die Rikscha gesetzt, doch die war an diesem Tag für Monika Berg reserviert, die seit mehr als 25 Jahren mit dem Waldmobil des Landesjagdverbandes in Kindergärten, Grundschulen, Seniorenheimen und Behinderteneinrichtungen im Landkreis Bad Kreuznach unterwegs ist. Auch auf Festen und Infoveranstaltungen ist sie präsent. 1991 hat der Deutsche Jagdverband das Projekt „Lernort Natur“ ins Leben gerufen. Monika Berg wohnt mit ihrem Ehemann Wolfgang in Spall im Soonwald.
Auf der Fahrt durch das Kurviertel, die Roseninsel und das Salinental wurde KRISTA von viel Beifall, winkenden Menschen und Ausrufen der Begeisterung wie „boa ist das g…“ begleitet. Auf der Pouillybrücke gab es einen kurzen Stopp, um das wunderbare Panorama auf den Rotenfels und auf den Rheingrafenstein zu genießen. Dabei kam Pitt Elben auch ins Gespräch mit Touristen, einem Ehepaar aus einer bayrischen Kleinstadt, die ihrem Bürgermeister empfehlen wollen, auch eine Rikscha für Stadttouren anzuschaffen.
Pitt Elben und sein Fahrgast genossen „KRISTAs Kleine Kaffefahrt“, die knapp eine Stunde dauerte. Bei Kaffee, Kuchen und Mineralwasser im Garten des Café Wahl beantwortete Monika Berg bereitwillig die Fragen von Pitt Elben und Hansjörg Rehbein.
Interview mit Monika Berg
- Erzählen Sie uns doch bitte einiges über ihren Einsatz, wie Sie dazu gekommen sind und warum Ihnen diese Aufgabe Freude macht?
Monika Berg: Ein Jagdkamerad hat mich für die ehrenamtliche Aufgabe motiviert. Die Natur liegt mir sehr am Herzen. Es ist wichtig, dass schon Kinder möglichst viel über den Wald und seine Tiere erfahren. Denn was man nicht kennt, kann man auch nicht schützen. Ich freue mich besonders darüber, dass ich bei meinen Besuchen von den Menschen auch viel zurückbekomme. Das ist eine schöne Motivation. So werde ich häufig von Kindern „da kommt die Oma Moni“ freudig begrüßt. Ich habe sehr engagierte Mitstreiter, allen voran, Friedhelm Varnholt, der kann jeden Vogel an seinem Gezwitscher erkennen.
- Sie gehen sowohl in Kindergärten und Schulen, als auch in Altenheime. Wie unterscheiden sich die Reaktionen bei den Älteren von denen der Kinder?
Monika Berg Die Älteren erinnern sich häufig an Erlebnisse mit Tieren, so zum Beispiel als der Fuchs wieder die Hühner im Stall gerissen hat. Für die Kinder es faszinierend die Tiere anfassen zu dürfen. Ich habe rund 30 Tierpräparate von heimischen Waldtieren wie Fuchs und Dachs dabei. Ich kläre aber auch über die Bedeutung der Bienen auf und dass der schwarze Mistkäfer der Polizist des Waldes ist. Spannend ist für die Kinder unter der Becherlupe Ameisen und Spinnen zu beobachten, die dann auf einmal gar nicht mehr eklig sind.
- Die Probleme des Klimawandels treten derzeit durch die Corona-Pandemie etwas in den Hintergrund. Wie sehen Sie die Chance, in der eigene Region etwas dagegen zu tun?
Monika Berg: Da hilft Information und ein Bewusstsein für die Verletzlichkeit des Waldes zu schaffen. Jeder kann im Rahmen seiner Möglichkeiten dazu beitragen. So ist es zum Beispiel wichtig, beim Mähen von Wiesen Blühstreifen als Revier für die Insekten, insbesondere der Bienen, stehen zu lassen.
- Entschleunigung wurde wieder ein Stichwort seit Beginn der Corona-Pandemie. Joggen und Spaziergänge in der nahen Umgebung, auch im Wald, gehörten zu wenigen Aktivitäten, die noch möglich waren. Können einzelne wieder die Schönheit und den Wert des Waldes für sich entdecken?
Monika Berg: Jein. Noch fehlt zu häufig der Respekt vor der Natur und der Blick auf die Gefahren für den Wald. So kann eine Glasscherbe im heißen Sommer einen Waldbrand verursachen, oder Tiere verenden grausam, weil sie am Plastikmüll, den sie fressen, ersticken.
- Was schätzen Sie an unserer Region und was vermissen Sie?
Monika Berg: Den Wald, die Natur und den Wein. Bei den Menschen vermisse ich die Offenheit, die ich aus meiner alten Heimat, der Pfalz, gewohnt bin.
Seit über vier Jahren fahren Ehrenamtliche mit dem Kreuznacher Lastenrad KLARA vornehmlich älteren Bürgerinnen und Bürgern die Einkäufe vom Wochenmarkt und mittlerweile auch vom Supermarkt nach Hause. Mit Spendengeldern und unterstützt von Gewobau, Sparkasse Rhein-Nahe und dem Radclub Michelin Bad Kreuznach wurde 2019 zusätzlich eine E-Rikscha angeschafft, die bereits für erste Fahrten mit Senioren zum Einsatz kam und im Juli als „KRISTAs kleine Kaffeefahrt“ ihre Premiere hatte.
Foto: KRISTA-Fahrer Pitt Elben mit Monika Berg