Positives Signal für Quartier

Gewobau startet mit Kernsanierung und Umbau der ehemaligen „Pizzeria To go“ in der Neustadt


Gerade die pittoreske Neustadt gehöre zum Stadtbild und sei unbedingt erhaltenswert, betonten Geschäftsführer Karl-Heinz Seeger und Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer bei der Vorstellung der Sanierungsmaßnehme. „Daher begrüße ich die Bereitschaft der Gewobau, im historischen Stadtkern in attraktiven Wohnraum zu investieren“, freut sich die Oberbürgermeisterin und hofft auf Anreize der Maßnahme für das Wohnumfeld.

Architekt Sandro Ferri (Mitte) erklärte vor Ort, was an dem Gebäude alles gemacht werden muss. 

Mit der Aufgabe betraut hat die Gewobau den in Bad Kreuznach ansässigen Architekten Sandro Ferri. Ferri war im historischen Stadtkern bereits am Eiermarkt aktiv und hatte dort das „Alt Berlin“ sowie ein Gebäude in der Schuhgasse saniert. Er plant einen energieeffizienten Ausbau, der auch den Vorgaben des Denkmalschutzes entspricht. Bauleiter ist Christian Kossmann. Bei dem Besichtigungstermin zeigten Ferri und Kossmann die bereits entkernten Räume, die Schäden im Fachwerk, nachträgliche Einbauten oder provisorische Reparaturen, die letztlich noch mehr Schaden an der historischen Bausubstanz anrichteten.

Ziel der Sanierung ist es, das Fachwerkhaus in seiner Struktur zu erhalten. Nach der statischen Ertüchtigung und dem punktuellen Austausch von Gebäudeteilen wird das Dach saniert. Seitens der Stadtplanung kam die Anregung, zum Innenhof des Gebäudes einen kleinen Balkon anzubauen, womöglich auf einer filigranen, aber sicheren Stahlkonstruktion. Die Fassade zur Mannheimer Straße hin wird erneuert, an der barocken Anmutung mit nicht sichtbarem Fachwerk und Klappläden wird sich jedoch kaum etwas ändern. Das bisherige Taubenproblem am Gebäude soll durch Sicherheitsmaßnahmen unterbunden werden.

Nachhaltige Materialien und regionales Handwerk

Spätere Einbauten wie diese müssen rückgebaut werden.

Die Gewobau legt Wert darauf, nachhaltige Materialien wie Rockwool zur Dämmung des Daches zu verwenden. Auch Lehm und Kalkputze sollen zum Einsatz kommen, um möglichst nahe an der historischen Bauweise zu bleiben und später keine Schimmelschäden zu verursachen. Stadt und Gewobau hoffen, dass sich möglichst viele Unternehmen aus der Region an der Ausschreibung der Gewerke beteiligen werden.

Die Gesamtkosten für Sanierung und Umbau beziffert Seeger nach aktuellen Stand mit 760.000 Euro. Zuschüsse der Städtebauförderung unterstützen das Projekt. Wie lange die Sanierung dauert, ließe sich bei solchen Gebäuden nur schwer abschätzen, so Architekt Ferri. Erste Interessenten für die Gewerbefläche und die Wohnungen gibt es bereits. 


Großes Foto: Seit Donnerstag zeigt das Transparent vor der Fassade, wie das Gebäude in der Neustadt einmal aussehen wird.  

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