Sorge vor "zunehmend radikalen Tendenzen"

Stilles Erinnern an Reichspogromnacht: Kranzniederlegung am Gedenkstein in der Mühlenstraße


Ryvlin mahnt in seiner Rede, die er für die abgesagte Gedenkfeier vorbereitet hatte, dass die Zahl der rechtsextrem motivierten Straftaten weltweit und in Deutschland in den vergangenen Jahren zugenommen habe. „Die zunehmenden radikalen Tendenzen bereiten uns Sorge. Auch im Zuge der Demonstrationen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen wurden immer wieder antisemitische Ressentiments sichtbar, wenn beispielsweise Verschwörungsmythen vorgebracht werden, die einen deutlichen antisemitischen Ursprung haben.“

Daher sei es wichtig, gemeinsam im Gespräch zu bleiben und gemeinsam die Stimme zu erheben, wenn Minderheiten ausgegrenzt und diffamiert werden. „Das ist unsere große Aufgabe für die Zukunft“, so der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde. Dennoch bleibe er optimistisch, dass die Zukunft der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland, in Rheinland-Pfalz und in Bad Kreuznach gesichert sei und die schrecklichen Tage der Vergangenheit angehörten.


Foto: Gedachten mit einer Kranzniederlegung der Opfer der Novemberpogrome, v. l.: OB Dr. Heike Kaster-Meurer, Valeryan Ryvlin, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Bad Kreuznach, und seine Stellvertreterin Tetyana Gamanyu.

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