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Holocaust-Gedenken
Schülerprojekt: Stolpersteine für jüdische Opfer in der Hoch- und in der Römerstraße
Der Künstler Gunter Demnig wird am Mittwoch, 5. Februar, Messingtafeln (mit Namen, Geburts,-, Deportationsdaten) in den Bürgersteig verlegen. Zunächst um 9 Uhr vor dem Haus in der Hochstraße 38. Dort wohnte die Familie Baruch. Hermann und Julius Baruch waren als Ringer und Gewichtheber sehr erfolgreiche und gefeierte Sportler der Stadt. Sie wurden, wie die Mutter Karoline und die Schwestern Emma und Johanna, von den Nationalsozialisten ermordet. Im Anschluss daran wird ein Stolperstein in der Römerstraße 2 für Auguste Oppenheimer verlegt. „Tante Gustchen“, wie sie liebevoll genannt wurde, lebte dort bis zu ihrer Deportation in das Konzentrationslager Theresienstadt am 27. Juli 1942. Knapp zwei Monate später wurde die 79 Jahre alte Frau am 22. September getötet.
Seit 1992 setzt Gunter Demnig mit seinen Stolpersteinen in ganz Europa − allein in Deutschland bislang in 1265 Kommunen − ein Mahnmal gegen das Vergessen. Zu den fünf Plätzen in Bad Kreuznach, an denen der Opfer des Nationalsozialismus gedacht wird, kommen nun zwei weitere hinzu.
Die „Stolpersteine“ sind auch Thema bei der Gedenkfeier am Montag, 27. Januar, 16.30 Uhr, am Mahnmal in der Kirschsteinanlage. Am 27. Januar 1945 wurden die Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz befreit. Seit 1996 ist der 27. Januar ein offizieller Gedenktag. Die Ansprache hält Oberbürgermeisterin Kaster-Meurer. Für die musikalische Gestaltung sorgt Petra Grumbach.
Den Dokumentarfilm „Schritte ins Ungewisse“ zeigt die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Bad Kreuznach am Donnerstag, 30. Januar, um 19.30 Uhr in der Loge im Haus des Gastes, Kurhausstraße 22-24. Das mehrfach ausgezeichnete Filmprojekt der Evangelischen Jugend im Kirchenkreis an Nahe und Glan schildert die Leidensstationen des Holocaustüberlebenden und gebürtigen Kreuznachers Heinz Hesdörffer, der im vergangenen Jahr starb und am 30. Januar 97 Jahre alt geworden wäre.
Foto: Im saarländischen Illingen liegt ein Stolperstein für den Bad Kreuznacher Werner Strauß. Die Flucht mit seinen Verwandten nach Frankreich endete mit einer Tragödie: Die Familie wurde mit Ausnahme seines Onkels 1944 deportiert und von den Nationalsozialisten in Auschwitz ermordet.