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Tourismus
Touristische Halbjahresstatistik Bad Kreuznach: Deutliches Plus bei Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen
Wenn in der Gesamtstatistik unter Einschluss der Reha-Kliniken zwar ein Plus bei den Gästeankünften in Höhe von 1 Prozent zu Buche schlägt, sich insgesamt aber ein Rückgang bei den Übernachtungen in Höhe von 5,2 Prozent ergibt, dann ist dies einem deutlichen Minus in der Gesamtstatistik der Reha-Kliniken zuzuschreiben. Hier zählte man 9,1 Prozent Gäste und 11,3 Prozent Übernachtungen weniger als noch im ersten Halbjahr 2018. Der Grund hierfür ist nicht die Entwicklung der sieben Reha-Kliniken der Stadt insgesamt, sondern die Schließung der Paracelsus-Klinik – die zum 30. Juni 2018 erfolgte, sich somit erstmals voll in der Statistik 2019 niederschlägt.
Positive Entwicklung in Bad Kreuznach, Stadteil BME schwächelt
Die Situation in Bad Kreuznach ist zudem weiterhin durch die Entwicklung des Heilbades und Stadtteils Bad Münster am Stein-Ebernburg beeinflusst. Ohne Berücksichtigung des Stadtteils konnte ein Zuwachs von 6 Prozent bei den Gästeankünften und von 3,1 Prozent bei den Übernachtungen erzielt werden. Dabei legten Ankünfte und Übernachtungen in der Hotellerie um 6,2 bzw. 7 Prozent kräftig zu auf 46.138 Übernachtungsgäste und 104.689 Übernachtungen. In den Kliniken konnte durch eine Steigerung der Patientenzahlen um 4,3 Prozent der Rückgang der Aufenthaltsdauer fast vollständig kompensiert werden.
Ganz anders sieht es im Stadtteil Bad Münster am Stein-Ebernburg aus. Bauarbeiten für Erweiterungsmaßnahmen einer bestehenden Klinik und die erwähnte Schließung brachten einen Einbruch bei den Patienten- und Übernachtungszahlen um 30 Prozent. Rückläufig war auch die Frequenz in Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen mit -11,4 und -10,1 Prozent. Mit 12.842 Übernachtungsgästen in diesem Bereich logieren im Stadtteil Bad Münster am Stein-Ebernburg 22 Prozent aller Gäste der Stadt. Diese bringen es aber auf eine Aufenthaltsdauer von etwa drei Tagen, während diese in der Stadt ohne den Stadtteil Bad Münster am Stein-Ebernburg bei 2,3 Tagen liegt. Der Anteil des Stadtteils zwischen Rheingrafenstein und Ebernburg am Gesamtübernachtungsaufkommen außerhalb der Kliniken beträgt 26 Prozent.
Stadt Bad Kreuznach folgt nicht dem Trend im Landkreis
Damit gestaltet sich die Entwicklung in der Stadt Bad Kreuznach anders als der Trend im Landkreis. Hier ist ein Rückgang der Gästeankünfte von 128.074 auf 118.563 zu registrieren, das ist ein Minus von 7,4 Prozent. In diesen Gesamtzahlen ist das leichte Plus in Bad Kreuznach enthalten, wo mehr als die Hälfte der Gäste im Landkreis Unterkunft finden, so dass der Rückgang bei den Gästeankünften außerhalb der Kreisstadt noch sehr viel deutlicher ausfiel. Das Minus bei den Übernachtungen ist (3,6 Prozent) ist hingegen fast vollständig dem Rückgang der Reha in Bad Münster am Stein-Ebernburg zuzuschreiben, der sich auch in der Statistik des Kreises niederschlägt.
Im Naheland insgesamt konnte der Rückgang bei den Übernachtungszahlen gestoppt werden, sie lagen nur ganz geringfügig (-0,1 Prozent) unter dem Vorjahresniveau, während auch hier der Rückgang der Gästeankünfte im Kreis Bad Kreuznach sich bemerkbar macht (-4,6 Prozent).
Das Ergebnis der Stadt Bad Kreuznach kann sich gerade auch im Vergleich zur Landesstatistik sehen lassen. Die Zahl der Gästeankünfte liegt höher als im Landesdurchschnitt – und bereinigt um den Sondereffekt im Reha-Bereich wurde ein überdurchschnittliches Ergebnis erzielt.
Durchaus positive Signale aus dem Reha-Markt
Bürgermeister Wolfgang Heinrich und GuT-Geschäftsführer Dr. Michael Vesper warnen angesichts dieser Faktenlage vor Pauschalaussagen. Klar sei, dass Heilbäder von den Entwicklungen auf dem Reha-Markt besonders betroffen seine. Hier gäbe es aber auch positive Signale. Die vor dem Abschluss stehende Erweiterung der Drei-Burgen-Klinik werde mit 36 zusätzlichen Betten ein zusätzliches Übernachtungspotenzial von 10.000 bis 11.000 Übernachtungen schaffen. Andere Häuser in Bad Kreuznach investierten derzeit in zusätzliche Gebäude oder Ausweitung der Angebote.
Eine Herausforderung bleibe indessen der kontinuierliche Rückgang im Beherbergungsgewerbe im Stadtteil Bad Münster am Stein-Ebernburg, der als eine Folge der immer weiter reduzierten Angebotsstruktur zu sehen sei. Hier seien kurz- und mittelfristig weitere Betriebsaufgaben zu befürchten. Eine Trendwende sei hier nur über die Angebotsentwicklung und den Aufbau neuer touristischer Infrastruktur zu erhoffen. Hier könne die Umsetzung des Programms „Stadterneuerung West“ ein wichtiges Signal sein.
Text: Gesundheit und Tourismus für Bad Kreuznach GmbH