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Das Casinogebäude Weiter sanieren oder verkaufen: Stadtrat muss entscheiden
Der erste Bauabschnitt ist Ende April abgeschlossen und wird voraussichtlich 3,1 Millionen Euro kosten. Der Wunsch , das Gebäude barrierefrei zu machen, die aktuellen Anforderungen des Brandschutzes und die im Lauf der Arbeiten entdeckten erheblichen Baumängel z.B. an der Sandsteinfassade, die unter mehreren Schichten Farbe lag, trieben die Kosten in die Höhe und verlängerten die Bauzeit, erläuterte Bauamtsleiter Klaus Christ.
Die Fördersumme durch das Land kann bei 50 bis 60 Prozent der Gesamtkosten liegen. Als nächstes befasst sich der Ausschuss für Stadtplanung, Bauwesen, Umwelt und Verkehr in seiner Sitzung am Mittwoch, 13. März, mit dem Thema. Wann es eine Entscheidung des Stadtrates gibt, ist noch offen, so also auch die Frage, ob diese noch vor den Kommunalwahlen im Mai fällt. Zu den Beschlussfassungen sind noch Anträge und Genehmigungen für Förderung durch das Land Rheinland-Pfalz und Haushaltsfreigaben für die Jahr 2020 und 2021 nötig. Mit dem Ausbau, sei es voll oder nur teilweise, werde man nicht vor dem nächsten Jahr beginnen können, so Klaus Christ. Zudem gibt es noch Abstimmungen mit dem Denkmalschutz.
Historie und Kosten 1. Bauabschnitt:
Die Bauarbeiten am denkmalgeschützten Verwaltungsgebäude Brückes 1 wurden im März 2017, nach Sicherheitsproblemen mit der Gerüststellung, begonnen. Durch Wasserschäden und unterlassene Instandhaltung kam es im statischen System des Dachsprengwerks zu einer sehr zeitintensiven Sanierung. Auch der komplette Innenausbau wie Elektro, Lüftung etc. konnte nicht als lokale Maßnahmen ergänzt werden, sondern ist in Gänze zu erneuern.
Neben der Fertigstellung der Massivkonstruktion des Aufzugs für die barrierefreie Nutzung, der Ertüchtigung des Dachtragwerks einschließlich Ringanker, ist die Dachfläche fertig mit Schiefer eingedeckt. Die Vorbereitungen für den Auftrag der letzten Kalkputzschicht sind getroffen, aber stark wetterabhängig. Witterungsbedingt gehen wir daher von einer Fertigstellung incl. Gerüstabbau im April 2019 aus.
Kosten 1. Bauabschnitt:
Beschlusssumme vom 09.03.15 = 1.440.000 EUR
Beschlusssumme vom 20.09.17 = 1.040.300 EUR
Beschlusssumme vom 15.02.18 = 480.000 EUR
Beschlusssumme vom 12.04.18 = 75.000 EUR
Gesamtkosten gemäß Beschlussvorlagen: = 3.035.000 EUR
Der 1.Bauabschnitt wird voraussichtlich im Herbst 2019 mit rund 3,1 Mio. EUR abgerechnet.
2. Bauabschnitt: Variante 1 Vollausbau
Inhalte der Baumaßnahme:
• Vollbelegung mit flexibler Nutzung der Ratssäle, komplette Nutzung Ratskeller mit Küche, Wohnung im Erdgeschoss und Büros in den restlichen Räumen (z. B. Standesamt)
• Komplette Lüftungstechnik für diese Nutzungen einschl. Kühlung Ratssaal
• Elektrische Vollausstattung für Büro – und Verwaltung
• Sanitär- und Heizungsinstallation incl. neuer Wärmeerzeugungsanlagen
• Wand- und Deckenflächen, Türen usw.
• Bodenflächen Parkett ergänzt / aufgearbeitet, Büros mit Linoleum
• Erneuerung der Fenster gemäß Vorgabe Denkmalschutz
• Kostengruppe 300 + 400 Baukonstruktion + HLS = 2,80 Mio. EUR
• Kostengruppe 500 Außenanlagen = 52 TEUR
• Kostengruppe 600 Ausstattung = 163 TEUR
• Kostengruppe 700 Baunebenkosten = 975 TEUR
• Gesamtkosten incl. Ausstattung = 3,99 Mio. EUR
• Möglichkeit Contracting Stadtwerke über Wärmeerzeugungsanlage und Lüftung
• Reduzierung um gerundet = 800 TEUR
• Gesamtkosten incl. Contracting = 3,20 Mio. EUR
2. Bauabschnitt: Variante 2 Teilausbau
Reduzierung der Baumaßnahme um:
• Nutzung Ratssäle nur für Sitzungen
• Entfall Nutzung Ratskeller mit Küche, incl. aufwändiger Lüftungsanlage
• Standard Lüftungstechnik ohne Kühlung Ratssaal
• Kostengruppe 300 + 400 Baukonstruktion + HLS = 2,32 Mio EUR
• Kostengruppe 500 Außenanlagen = 52 TEUR
• Kostengruppe 600 Ausstattung = 163 TEUR
• Kostengruppe 700 Baunebenkosten = 752 TEUR
• Gesamtkosten incl. Ausstattung = 3,25 Mio EUR
• Möglichkeit Contracting Stadtwerke über Wärmeerzeugungsanlage und Lüftung
• Reduzierung um gerundet = 650 TEUR
• Gesamtkosten incl. Contracting = 2,60 Mio EUR
2. Bauabschnitt: Variante 3 Exit-Strategie
• Fertigstellung der Bauleistungen des 1. Bauabschnitts bis April 2019
• Abrechnung der Baumaßnahme incl. Förderung bis Ende 2019
• Prüfung wie ein Verkauf abgewickelt werden kann
• Suche nach geeignetem Interessenten für den Ankauf des Gebäudes
2. Bauabschnitt: Fördermöglichkeiten
• Analog zur bisherigen Maßnahme gehen wir von einer Förderquote von 50 bis 60 % bezogen auf die Gesamtkosten aus
• Basis sind die Förderprogramme KI 3.0 und der Investitionsstock Rheinland–Pfalz
• Weiterhin ist in Klärung, inwieweit die Contracting-Leistungen der Stadtwerke förderfähig sind, eventuell auch als Mietkauf.
Foto: Bis Ende April soll das Gerüst rund um das Casinogebäude abgebaut sein.