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Stadt fördert Sanierung eines historischen Hauses in der Magister-Faust-Gasse
Das Haus, in dessen Rückseite die alte Stadtmauer integriert ist, liegt direkt am Naheuferweg und bildet die östliche „Eingangspforte“ zur Altstadt. „Umso wichtiger ist eine ansprechende Gestaltung“, findet Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer, die sich über ein weiteres, realisiertes Projekt in der Neustadt freut. „Wir brauchen das private Engagement, aber für die oft kostspielige Sanierung müssen finanzielle Anreize da sein.“ In der Magister-Faust-Gasse 70 ging diese Rechnung auf: Mit Hilfe der Gelder aus dem Fördertopf „Aktives Stadtzentrum“ konnte Besitzerin Carla Förster das Gebäude aufwendig sanieren. „Wir sind stolz auf das Ergebnis, das kann sich sehen lassen“, freut sich die Kreuznacherin, die zusammen mit ihren Mann Karl-Heinz schon viele positive Rückmeldungen erhalten hat.
Im Detail wurde am Haus Folgendes gemacht: Die Fassade wurde ausgebessert und neu gestrichen, die Bruchsteine der Stadtmauer gereinigt und neu verfugt. Im Innern stand die Erneuerung der Elektroinstallation, Heizung, Toiletten, Böden, Wände und Decken an. Durch den Einbau neuer Fenster und einer Wärmedämmung im Ober- und Dachgeschoss können die Försters fortan Heizkosten sparen. Ein neues Dach inklusive Dachgaube und -terrasse sowie eine Garage – in dem schmalen Gässchen besonders von Vorteil − gehören ebenfalls zur Rundumerneuerung des Gebäudes. Außerdem veranlassten die Försters, dass die vorher durch Hecken verwilderte öffentliche Grünfläche direkt an der Stadtmauer neu gestaltet und bepflanzt wurde. „Darum kümmern wir uns auch weiterhin“, verspricht Karl-Heinz Förster, der weiß, wie viele Leute von der Pfingstwiese über den Naheuferweg in die Stadt gelangen und damit an seinem Haus vorbeikommen.
Haus seit Anfang des 19. Jahrhunderts dokumentiert
Die Ursprünge des heutigen Wohnhauses gehen auf die Zeit um 1830 zurück, als zum ersten Mal an die alten Stadtmauerreste angebaut wurde. Um 1900 stand an der Stelle ein Schuppen; dieser wiederum wurde in den 1960er-Jahren von der Familie Bauer zu einer Marmeladenmanufaktur umgebaut. Seit 2017 ist das Haus Eigentum der Försters.
Über das Städtebauförderungsprogramm „Aktive Stadtzentren“ werden in der Neustadt seit zehn Jahren private Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen von Wohn- und Gewerbeimmobilien bezuschusst. Durch das Programm sollen Stadtzentren aufgewertet, Leerstände vermieden oder beseitigt und durch energetische Sanierung Energie sowie Kosten eingespart werden. Die Förderhöhe beträgt 20 Prozent der Gesamtkosten, jedoch höchstens 50.000 Euro. Zu den bekanntesten geförderten Projekten in der Stadt gehört die Sanierung der Alten Nahebrücke, von „Alt-Berlin“ auf dem Eiermarkt und dem ehemaligen Stadtschreiberhaus in der Poststraße.
Großes Foto: Komplett saniert und mit neu gestalteter Außenanlage: So sieht das Haus in der Magister-Faust-Gasse heute aus.