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Den Schüleraustausch zwischen Deutschland und Frankreich stärken
An das Leid und die vielen Millionen Opfer der beiden Weltkriege erinnerte Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer. „Wir sind in Frieden aufgewachsen“, richtete sie die Worte an ihr junges Publikum. Der Friede ist das wichtigste Kapitel in der Erfolgsgeschichte Europa, an der die beiden bedeutenden Staatsmänner Konrad Adenauer und Charles de Gaulle einen entscheidenden Beitrag leisteten. Das erste historische Treffen auf deutschem Boden, am 26. November 1958 im Bad Kreuznacher Kurhaus, zwischen dem Bundeskanzler und dem damaligen französischen Ministerpräsidenten war der feierliche Anlass für einige Veranstaltungen.
Zum 50. Jahrestag hatte der Politikwissenschaftler Ingo Espenschied im Auftrag der Stadt und der GuT (damals TuM) einen Multivisionsshow über den „Brückenschlag 1958 im Kurhaus“ erarbeitet. Als „Geschenk und Dankeschön“ moderierte er die anschauliche Zeitreise durch 1000 Jahre deutsch-französische Geschichte in Bad Kreuznach kostenfrei in der Loge im Haus des Gastes. „Bad Kreuznach kann stolz sein auf so ein großes Ereignis“, so Espenschied zu dem ersten deutschen Treffen beider Regierungen in Bad Kreuznach. Rund 300-mal hat Espenschied den „Bad Kreuznacher Brückenschlag 1958“ in neun verschiedenen Ländern gezeigt. Wie eine Versöhnung zwischen zwei Erzfeinden möglich ist, zeigte er am Beispiel von Deutschland und Frankreich kürzlich auf Einladung der Deutschen Botschaft in Pakistan, einem Land, das in tiefster Feindschaft mit seinem Nachbarn Indien liegt.
Espenschied erinnerte in seinem Vortrag auch an Robert Schumann. Der französische Außenminister gilt als der „Urvater“ des vereinten Europas. Auf sein Bestreben hin gründeten im Jahr 1950 Frankreich, Deutschland, Italien, Belgien, Holland und Luxemburg die Montanunion (Regelung von Kohle und Stahl-Produktion)
Gemeinsam mit den französischen Ehrengästen aus Bourg-en-Bresse, Gérard Lora-Tonet (Stadtrat für Internationale Angelegenheiten) und Charlotte Dominjon, appellierte Espenschied an die Jugend, sich für Europa zu engagieren. Viel Herzblut für die Schulpartnerschaften hat Charlotte Dominjon, die erstmals 1976 als Lehrerin mit einer Schülergruppe Gast beim Lina-Hilger-Gymnasium war. Aus den Reihen der Lehrer im Saal kam der Wunsch, dass der Austausch zwischen Schulen in Deutschland und Frankreich finanziell stärker gefördert wird.
Hansjörg Rehbein
Foto oben: Zur von Ingo Espenschied moderierten Multivisionsshow begrüßte Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer rund 200 Schülerinnen und Schüler des Lina-Hilger-Gymnasiums, des Gymnasiums an der Stadtmauer, des Gymnasiums am Römerkastell, der IGS Sophie Sondheim und der Crucenia Realschule Plus Bad Kreuznach.
Foto mitte: Gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer und Gérard Lora-Tonet (3.v.r) legten der Präsident der deutsch-französischen Gesellschaft Bad Kreuznach, Michel Kopp (3.v.l.) und sein Vize Christian Schneider (2.v.r.) einen Kranz am Gedenkstein zum Treffen Konrad Adenauer und Charles des Gaulle (am 26. November 1958) vor dem Kurhaus nieder.
Foto unten: Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe zum 60. Jahrestag des Treffens von Konrad Adenauer und Charles de Gaulle gab es einen kulturellen Abend mit einem Konzert unter dem Motto. "Auf die Freundschaft - A l'amitié". Lieder und Texte von Nathalie Licard und am Klavier Christoph Stoll.
Foto: Charlotte Eberwien