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60 Jahre nach dem Treffen Adenauer-de Gaulle: Wieder die Lust auf Europa wecken
„Europa ist nicht das Problem, sondern die Lösung“, sagte Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer zur Begrüßung. Der nun seit über 70 Jahre währende Frieden auf dem Kontinent und die Freizügigkeit zwischen den Mitgliedsländern machen Europa zu einer „Erfolgsgeschichte“. Die beiden großen Staatsmänner Konrad Adenauer und Charles de Gaulle, die in Bad Kreuznach ein wichtigen Schritt auf dem Weg zur Freundschaft zwischen ihren Nationen und zu einem vereinten Europa gingen, hätten sich die aktuelle Entwicklung sicherlich so nicht vorstellen können. Am Tag der Matinee gaben die EU-Länder in Brüssel ihren Segen zum Brexit-Vertrag zum Ausstieg Englands aus der Union.
Die ZDF-Journalistin Susanne Freitag-Carteron bewertete das aktuelle deutsch-französische Verhältnis auf der Regierungsebene. In der Frage nach einer europäischen Armee, wie von Staatspräsident Macron vorgeschlagen, gebe es „fundamentale Unterschiede“ zwischen der selbstbewussten Militärmacht Frankreich und der gehemmten deutschen Seite, aufgrund der eigenen Geschichte.
Christoph Arend, Abgeordneter von Emanuell Macrons Bewegung en marche in der französischen Nationalversammlung, setzt großen Optimismus in die deutsch-französische Parlamentariergruppe. Sie hat ein Papier entwickelt, das gemeinsam mit dem neuen deutsch-französischen Freundschaftsvertrag im kommenden Jahr beschlossen werden soll. Darin ist ein unproblematisches Zusammenwirken, zum Beispiel am Arbeitsplatz, von Menschen geregelt, die in Grenzregionen beider Länder leben. "Man muss den Bürgern Lust auf Europa machen, indem man ihr tägliches Leben verbessert und nicht nur immer über die Probleme redet“, so Arend.
Guillaume Lacroix waren die auf dem Podium beschriebenen Szenarien zu pessimistisch. Der Dezernent für Internationale Angelegenheiten in der französischen Partnerstadt Bourg-en-Bresse setzt auf die „positiven Botschaften“ aus beiden Ländern. "Wenn es um den Frieden und die soziale Sicherheit geht, gibt keinen Mangel an Lust, um Europa zu verteidigen.“
Foto oben: Foto mit Symbolcharakter: Sie stehen für ein buntes Europa, an dem Deutsche und Franzosen mit ihren über 2000 Partnerschaften auf der Ebene von Städten und Gemeinden einen großen Anteil haben.
Foto: Charlotte Eberwien.
Die Rock-AG des Gymnasiums am Römerkastell begeisterte mit französischen Liedern. Fotos: Hansjörg Rehbein
Lisa Huth vom Saarländischen Rundfunk (2.v.r.) moderierte die Gesprächsrunde mit Christophe Arend (links), Susanne Freitag-Carteron und Albrecht von Lucke.
Lust auf Europa vermittelt seit 55 Jahren die Freundschaft zwischen Bad Kreuznach und Bourg-en-Bresse. Dafür stehen Guillaume Lacroix und Christine Simmich, bei der Stadt zuständig für Internationale Beziehungen und Städtepartnerschaften.