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Studierende der TU Kaiserslautern planen die Neustadt im Jahr 2030
Die Studentinnen und Studenten der TU waren im Rahmen ihrer Masterausbildung im Fach „Stadtumbau und Stadterneuerung“ in den vergangene Wochen in neun Kleingruppen in der Kreuznacher Neustadt ausgeschwärt, um sofortige, kurzfristige, mittelfristige sowie langfristige Ideen und Konzepte für deren Aufwertung zu entwickeln. Konkret ging es um die städtebauliche Themen Holzmarkt, Ellerbach, Eiermarkt und Nikolauskirchhof, Telekom/Quartier Fischergasse-Poststraße, Kasino/Jahnplatz sowie die Strategiethemen Verkehr- und Stellplatzstrategie, Leerstand-, Tauben- und Baulückenstrategie. „Als Bausteine zusammengesetzt, sollen die Studien der Studierenden eine neues Bild der Neustadt entwerfen“, erklärte Dr. Thomas Fischer, der das Projekt betreut.
Ein Beispiel: der Holzmarkt. Am westlichen Ende der historischen Altstadt gelegen, ist er zunächst weniger präsent als zum Beispiel der Eiermarkt, aber viel zu schade, um ihn wie bisher geschehen überwiegend als Parkplatz zu nutzen, findet Fischer. Die Projektgruppe „Holzmarkt“ schlägt daher in ihrem Konzept vor, in diesem Bereich hochwertigen Wohnraum durch Nahverdichtung zu schaffen und damit die Neustadt für weitere Bevölkerungsgruppen attraktiv zu machen. Die historische Fassade am Holzmarkt soll stärker erlebbar gemacht und eine begrünte Verbindung zwischen Hochstraßen-Kreisel und Schlosspark hergestellt werden. Den wegfallenden Parkraum möchten die Studentinnen und Studenten etwa durch eine Vergrößerung des Altstadt-Parkhauses kompensieren
Interessante Ansätze lieferte auch die Projektgruppe „Baulücken“. Die Studierenden stellten Ideen vor, wie man die aktuell 49 Baulücken in der Neustadt − bei 37 attestieren sie dringenden Handlungsbedarf − durch eine Nahverdichtung mit neuen Wohnhäusern, Parkflächen, ausgleichende Grünflächen sowie attraktiven Spiel- und Aufenthaltsplätzen schließen kann. Unter dem Motto „Mut zur Lücke“ entstanden auf den Konzeptpapieren pfiffige Ideen wie eine Mini-Saline samt Grünfläche zum Verweilen, die den Eingang zur Neustadt (Ecke Mannheimer Straße/Klappergasse) in einen Erholungsraum umgestalten soll.
„Die Kooperation mit der Technischen Universität Kaiserslautern bringt für beide Seiten Nutzen. Die Studenten können an realistischen Aufgaben praxisorientiert Lösungen erarbeiten und diese einem fachkundigen Gremium aus Vertretern der Stadt Bad Kreuznach vorstellen. Wir können als Stadtbauamt die Themenauswahl steuern und damit die Ergebnisse als Anregungen für unsere städtebaulichen Projekte verwenden. Frische Ideen und Querdenken sind dabei absolut erwünscht“, zog Bauamtsleiter Klaus Christ am Ende der Präsentation eine überaus positive Bilanz. Dr. Thomas Fischer ergänzte: „Uns ist bewusst, dass die Neustadt im Jahr 2030 nicht so aussehen wird, wie die Studierenden dies in ihren Gruppen erarbeitet haben. Aber wenn die Stadt Bad Kreuznach einige Anreize für ihre Stadtplanung mitnimmt, dann ist schon viel erreicht.“
Die Ergebnisse des Projekts „Stadtumbau und Stadterneuerung – Kreuznach 2030“ werden im Rahmen einer Ausstellung am 7. Februar ab 18 Uhr im Dietrich-Bonhoeffer-Haus allen interessierten Bürgern präsentiert. Oberbürgermeisterin Dr. Kaster-Meurer und alle Projektbeteiligten freuen sich auf viele Besucher: „Wir laden alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, zur Ausstellung zu kommen und mit den Studierenden ins Gespräch zu kommen“, so Kaster-Meurer.
Foto unten: Bettino Gagliani (Stadtplanung Bad Kreuznach), Professor Dr.-Ing. Holger Schmidt (TU Kaiserslautern) und Dr.-Ing. Thomas Fischer (TU Kaiserslautern) bei der Abschlusspräsentation des Projekts vor den teilnehmenden Studierenden