Behörden reagieren schnell: Rettungswege für Mehrfamilienhäuser nicht ausreichend


Daraufhin hat unter Koordination des Leiters der Bauaufsicht, Benedikt Blanz, eine behördenübergreifende Arbeitsgruppe aus Mitarbeitern des Bauamts, Brandschutzsachverständigem, Statikern, städtischen Tief- und Hochbaufachleuten sowie dem Bauhof und der Hausverwaltung mögliche Kompensationsmaßnahmen erarbeitet und umgesetzt. Trotz all dieser Maßnahmen musste die Verwaltung noch für 15 Wohneinheiten eine Nutzungsuntersagung aussprechen, da die Bewohner und Bewohnerinnen des Hauses im Brandfall gefährdet wären.

Aufbauend auf den kurzfristigen Übergangslösungen für die 117 Wohnungen arbeitet seitdem ein Team aus Brandschutzplanern, Statikern und der Hausverwaltung intensiv an einer langfristigen Lösung für alle 132 Wohnungen.

Eine der Maßnahmen wurde eigentümerseitig zwischenzeitlich jedoch außer Kraft gesetzt und hat bewirkt, dass zwölf weitere Wohnungen wieder zur Brandfalle ohne Möglichkeit einer Rettung wurden. Da im Notfall durch die fehlenden Rettungswege neben den dann hilflos ausgelieferten Bewohnern und Bewohnerinnen zusätzlich auch erhebliche Gefahren für die hinzugerufenen Feuerwehr- und Rettungskräfte bestehen würde, war ein rechtzeitiges Handeln geboten. Eine Kontrolle der Nutzungsuntersagungen und der weiteren Kompensationsmaßnahmen ist den Anwohnerinnen und Anwohnern und der Eigentümergemeinschaft angekündigt.

Allen betroffenen Anwohnern werden mögliche alternative Unterbringungen durch einsichtige Eigentümer und Eigentümerinnen angeboten, notfalls aber von der Stadt. „Solche Maßnahmen sind nach jahrelanger Nutzung der Wohneinheiten immer schwer begreiflich zu machen, aber die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger steht im Vordergrund“, so Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer. „Ich bedanke mich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der eingebundenen Ämter und Abteilungen, der Feuerwehr und dem Kreisfeuerwehrinspektor ganz herzlich für die schnelle, kompetente und vor allem bürgerorientierte Arbeit.“


Foto: Marian Ristow/Oeffentlicher Anzeiger


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