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Projekthaus in der Neustadt gibt jungen Menschen Sicherheit und Vertrauen
Die Kernaufgabe von Frank Schümann und seinem Team ist die Betreuung von Kindern und Jugendlichen, die ihnen das Jugendamt zugewiesen hat. Es handelt sich hierbei um Jugendhilfemaßnahmen (Erziehungsbeistandschaften). Die jungen Menschen kommen aus schwierigen familiären Verhältnissen, sind verhaltensauffällig, müssen vom Gericht verordnete Sozialstunden leisten, rund 65 Personen im Alter von zwölf bis 26 Jahren. Einige von ihnen bilden kleine Lebensgemeinschaften. Zu dem Zweck hat der Verein Projekt vier Wohnungen in dem einstigen Geschäftshaus gemietet (Hilfen für junge Volljährige im eigens finanziertem Appartement). Jeden Tag gibt es Programm: Soziale Gruppenarbeit, soziale Trainingskurse, Trainingskurse unter Beteiligung von Freiwilligen. Einmal in der Woche treffen sich schwangere junge Frauen und Mütter, meist kaum älter als 16 Jahre), alle zwei Wochen ist eine Hebamme zu Gast, die in dem schweren Alltag eine werdenden bzw. minderjährigen Mutter ein gute Ratgeberin ist.
Freitags trifft sich eine Gruppe von Flüchtlingen. Die Arbeit trägt Früchte. Praktikumsplätze wurden vermittelt. So hat ein 26 Jahre alter Syrer mit Fleiß und Können alle Sprachkurse geschafft und arbeitet am Wochenende in der Gastronomie, wo er wegen seines Fleißes und seiner Höflichkeit sehr geschätzt wird. Von seinem Traumberuf lässt er sich aber nicht abbringen. Er will eine Lehre als Kfz-Mechatroniker machen. Sein jüngerer Bruder (16) hat den Hauptabschluss in der Tasche und macht nun auf der Berufsfachschule die Mittlere Reife. Der „Verein Projekthaus-KH“ ist auch Träger des Teilprojektes „Integration von Geflüchteten in Unternehmen (IGU).“ Dort werden 20 Flüchtlinge betreut, die im Unternehmen Boehringer Ingelheim in einer Einstiegsqualifizierung bzw. Ausbildung sind.
Seit Januar 2016 steht das Projekthaus von montags bis freitags, 14 bis 18 Uhr, jedem jungen Menschen offen. So können in der Fahrradwerkstatt Räder nicht nur repariert, sondern auch kostenlos ausgeliehen werden. Hülya Satici, Angestellte in der offenen Jugendarbeit, ist für das Bewerber- und Lerntraining zuständig und kocht mit den Jugendlichen mehrmals in der Woche. Die gute Arbeit und die positive Atmosphäre sprechen sich rum. „Wir haben ein gutes Verhältnis zur Nachbarschaft. Es gibt da keine Berührungsängste“, freut sich Frank Schümann über die große Toleranz und Hilfsbereitschaft. So kam die katholische Kirchengemeinde St. Nikolaus auf den Verein zu und bot ihm an, auch ihren Pfarrgarten zu nutzen. Dort haben die Jugendlichen unter Anleitung von Benjamin Reschke aus Holzpaletten Gartenmöbel (Tisch und Sessel) gezimmert, eine Grillstelle angelegt und zwischen Bäumen eine Klimmstange für die sportliche Aktivität angebracht.
„Klimmzüge“ müssen die Betreuer (Erzieher, Studenten der Sozialpädagogik) in ihrer Arbeit immer wieder machen. Doch die Mühen und Anstrengungen lohnen sich. Einem jugendlichen Obdachlosen haben sie von der Straße geholfen. Er hat mittlerweile eine feste Bleibe und einen Job.
Foto oben: Wie viel Arbeit in der Zubereitung eines schmackhaften und eine gesunden Mahlzeit steckt, wissen mittlerweile auch Abdel Hussein und Phil Martin Schwarz zu schätzen.
Ein starkes Team: Felix Oberthür, Frank Schümann, Hülya Satici, Vanesa Brenken, Tine Karsch, Marvin Jung und Benjamin Reschke.