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Kreuznacher Stadtwerke verabschieden Geschäftsführer Dietmar Canis
In ihrer Eigenschaft als Aufsichtsratsvorsitzender der SWK beschrieb Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer den scheidenden Geschäftsführer als Netzwerker, der sich stets aktiv in die Arbeit der Gremien eingebracht habe. „Wir schenken einem Mann das Vertrauen, der sich bestens bewährt hat“, zitierte die OB ihren Amtsvorgänger Rolf Ebbeke, der so 2002 verdeutlicht hatte, warum die SWK-Gesellschafter den ihnen bereits bestens bekannten Canis ohne Stellenausschreibung zum Geschäftsführer beriefen. Die ersten Geschäftsjahre, die Canis zu meistern hatte, waren von schwierigen Rahmenbedingungen geprägt: rückläufige Gewinne beim Verkauf von Strom, Gas und Wasser sowie die von Bad Kreuznacher Kommunalpolitiker gestellte Aufgabe, die Defizite der städtischen Gesellschaften schnell zurückzuführen.
Auch als Geschäftsführer blieb der selbstbewusste Canis bescheiden. Seine hohe Qualifikation als Firmenchef brachte er nicht nur durch kaufmännisches Geschick zum Ausdruck, sondern auch dadurch, dass er seinen mehr als 260 Mitarbeitern stets mit Wertschätzung begegnete. An der Spitze der SWK hat Canis viele wichtige Projekte realisiert: Außer der zuverlässigen Versorgung von 70.000 Menschen mit Trinkwasser, Strom und Erdgas gehörten sind der Ausbau von schnellem Internet in mehreren Stadtteilen und in Pfaffen-Schwabenheim, sieben WLAN-Hotspots in der Innenstadt und im Freibad Salinental, Car-Sharing mit E-Mobilen, Wärme-Contracting und die „NaheAPP“ zu nennen. Zudem hat Canis zur regionalen Energiewende beigetragen und viele Investitionen in Anlagen zur Produktion erneuerbarer Energie ermöglicht: Die SWK betreiben zwei Solarkraftwerke und sind an zwei Windparks beteiligt. Auch als Geschäftsführer der BAD GmbH und der BGK hat Canis wertvolle Impulse gegeben und wichtige Meilensteine gesetzt, bestätigte die OB ausdrücklich.
Kaster-Meurer gab auch eine bildhafte Beschreibung von SKW-Pressesprecherin Chantal Rubröder wider: Canis habe als Kapitän das Schiff immer in die richtige Richtung gelenkt – auch durch stürmische Gewässer wie die Liberalisierung des Marktes und die Energiewende. Als Mann der Zahlen wirke er mitunter distanziert, aber strahle dennoch Verbindlichkeit, Ruhe, Sicherheit und Zuverlässigkeit aus. „Für die stets angenehme und erfolgreiche Zusammenarbeit, die von hoher Fachkompetenz und Verlässlichkeit geprägt war“, dankte die Aufsichtsratsvorsitzende dem von ihr auch persönlich sehr geschätzten Geschäftsführer.
Mario Spreitzer, der Betriebsratsvorsitzender der SWK, schrieb es Canis‘ Weitsicht zu, dass die SWK heute so gut aufgestellt sind und alle Arbeitsplätze gesichert werden konnten: „Bei allen Entscheidungen, die Dietmar Canis in den vergangenen Jahren fällte, hat immer das Unternehmen im Fokus gestanden. Und in 16 der 17 Jahre haben wir die von Ihnen gesteckten Ziele auch erreicht.“ Spreitzer bescheinigte: „Herr Canis hat nie seine Menschlichkeit verloren, dies hat ihn bei der Belegschaft so beliebt gemacht. Und die Belegschaft hat es ihm mit Leistung zurückgeben.“
Dafür, „ein gut bestelltes Haus“ mit einer „super Mannschaft“ vorgefunden zu haben, dankte Christoph Nath, der Anfang Oktober als Nachfolger angetreten ist, seinem Amtsvorgänger. Diese habe ihn mit offenen Armen empfangen und habe ihm bei gemeinsamen Antrittsbesuchen viele Türen geöffnet und Kontakte nutzbar gemacht. Nath will nun gemeinsam mit den Beschäftigten die Strategien der SWK schärfen und mit den Gesellschaftern des Unternehmens richtungsweisende Maßnahmen ableiten. Er freue sich auf die vor ihm liegende Aufgabe, den Konzern in unruhigen und dynamischen Zeiten auf künftige Herausforderungen einzustellen.
Als letztem Redner der Feierstunde war es Dietmar Canis vorbehalten, an einige für seinen Lebensweg wichtige Impuls- und Chancengebern zu erinnern sowie für die gute und meist vertrauensvolle Zusammenarbeit in den Gremien sowie mit Geschäftspartnern, Kunden und Kollegen zu danken. Als Canis 1993 zu den Städtischen Betrieben gekommen war, verfügten diese noch über monopolähnlichen Status. „In meine Dienstzeit fiel der Paradigmenwechsel in der Energieversorgung. 1998 erfolgte der erste Schritt zur Liberalisierung des Energiemarktes. Die Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes brachte dann 2005/2006 die Trennung von Netz und Energie“, stellt Canis zurückblickend fest. Die erfreuliche Tatsache, dass die vergangenen 25 Jahre unfallfrei blieben, führte er auf „gute und kompetente Mitarbeiter“ zurück. Für die Zukunft, „in der der Druck eher zunehmen wird“, wünschte er seinem Nachfolger und dem ganzen Team viel Erfolg.
Den Wunsch, dieses Bild aus seinem Arbeitszimmer in den Ruhestand mitnehmen zu dürfen, erfüllte die SWK-Aufsichtsratsvorsitzende und Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer, die dem scheidenden Geschäftsführer Dietmar Canis herzlich für seine Verdienste dankte. Foto: KruppPresse