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Förderung der europäischen Schulaustauschprogramme ist wichtiger denn je
„Lernt Sprachen, reist viel und kommt in Kontakt mit anderen Europäerinnen und Europäern, beteiligt euch an öffentlichen Diskussionen zum Thema und geht zur Wahl. Das macht Europa stark“, sagte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig am Freitagmorgen im Gymnasium an der Stadtmauer in Bad Kreuznach und beantwortete damit die Frage des Zehntklässlers Julius, der wissen wollte, was jede und jeder Einzelne tun könne, um Europa zu stärken.
Die Bildungsministerin hatte sich am Freitagmorgen zwei Schulstunden Zeit genommen, um mit den Schülerinnen und Schülern der zehnten und elften Stufe anlässlich des EU-Projekttags zu diskutieren. Dabei zeigte sich, dass die Jugendlichen hervorragend informiert waren, Europa und die europäische Idee zu schätzen wissen, aber auch kritisch hinterfragen. Lena aus der zehnten Klasse fragte nach der aktuellen Situation in Griechenland, ihr Mitschüler Oskar wollte wissen, wie es nach dem Brexit um Austauschprogramme mit Großbritannien steht. „Pflegt den Austausch mit Großbritannien. Zeigt ihnen, dass uns an einem guten Verhältnis liegt und dass wir Interesse haben, nach Großbritannien zu reisen und uns mit britischen Schulen, Schülerinnen und Schülern, aber auch Lehrerinnen und Lehrern auszutauschen“, so die Ministerin.
Auch die Wahlen in den Niederlanden und in Frankreich lagen den Schülerinnen und Schülern am Herzen. So fragten sie die Ministerin, ob Rechtspopulismus weiterhin ein Thema in der Europäischen Union sei. „Wir müssen weiter für Europa und unsere demokratischen Werte einstehen – gegen Abschottung und Grenzzäune, die wir schon lange abgeschafft hatten. Nur ein geeintes Europa ist Garant für Frieden und gute wirtschaftliche Entwicklungen“, erklärte die Ministerin. Da sei es ganz hervorragend, dass auch Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums an der Stadtmauer sich bei Pulse of Europe in Bad Kreuznach engagierten.
In diesem Zusammenhang verwies Schulleiterin Dr. Annegret Schwarz noch einmal darauf, dass Bad Kreuznach eine europäische Vergangenheit habe. Denn 1958 trafen hier Konrad Adenauer und Charles de Gaulle zusammen, um die französische Freundschaft weiter voranzutreiben.
Auch das Gymnasium an der Stadtmauer hat als eine der ersten Europaschulen in Rheinland-Pfalz intensive Verbindungen zu Frankreich aufgrund der jahrzehntelangen Schulpartnerschaft mit Bourg-en-Bresse. Außerdem verfügt die Schule über eine Besonderheit, die auf das Glockenspiel zurückgeht: Über den Dächern der Stadt erklingt seit 1958 vier Mal am Tag die europäische Hymne, Beethovens „Ode an die Freude“.
Rotterdamer Partnerschule des Gymnasiums am Römerkastell verabschiedet
Auch über den Förderverein Städtepartnerschaften und internationale Beziehungen, deren Vorsitzende Christine Simmich ist, werden mittlerweile Austauschprojekte gefördert. Kürzlich verabschiedete die städtische Koordinatorin eine holländische Delegation der Partnerschule des Gymnasiums am Römerkastell, die Wolfert van Borselen International School of Rotterdam, mit Geschenken für die 51 Schülerinnen und Schüler sowie für vier Lehrer(innen). Für die Betreuung der Gäste war Englisch-Lehrer Matthias Magin verantwortlich.
Fester Bestandteil des Bilingualen Zweiges in der Jahrgangsstufe 9 ist seit über 15 Jahren die Teilnahme am jährlich stattfindenden Schüleraustausch mit der Wolfert van Borselen International School of Rotterdam. Die holländische Partnerschule unterrichtet eine Vielzahl von Fächern ausschließlich auf Englisch, so dass viele der SchülerInnen dieser Schule bereits in Klassenstufe 9 fließend die englische Sprache beherrschen.
Foto oben: Mit Schülern und Lehrern des Gymnasiums an der Stadtmauer diskutierte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig (5.v.l.) über Europa.
Foto unten: Gruppenfoto vor der Abreise nach Rotterdam.