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Dreimal 50 Jahre alt: Das rollende Stehcafé dienstags auf dem Wochenmarkt
Nach sechs Jahren Arbeitslosigkeit hat der Bauzeichner 2014 den Sprung in die Selbständigkeit gewagt. Seine erste Idee, eine Suppenküche, scheiterte trotz erfolgreichem Probekochen („meine Frikadellen schmecken 1a“) an den Investitionskosten. Mit finanzieller Unterstützung seiner Mutter kaufte er sich den Citroen HY und baute dort eine Küche und einen Wassertank ein. Herzstück ist die Kaffeemaschine Faema e61, Bj 1967. Seinen Kaffee bezieht er aus der Hamburger Speicherstadt, den „besten, den ich selbst getestet habe“.
Marktpremiere hatte er in Rüsselsheim. Präsent ist er zudem noch auf Mainzer Nebenmärkten. Auf dem Bad Kreuznacher Wochenmarkt steht er seit zwei Jahren, dienstags. „Ich hatte am Anfang auch den Freitag angeboten bekommen, doch damals war ich noch in Kelsterbach“, bereut er, dass er nicht zugegriffen hat. Denn für den Mainzer ist Bad Kreuznach sein „Lieblingsmarkt“. „Hier ist eine entspannte Atmosphäre. Die Menschen sind sehr freundlich“. Die Fahrt von Mainz nach Bad Kreuznach am frühen Morgen in seinem Oldtimer ist für ihn ein Genuss.
Schwarze Zahlen schreibt er hier noch nicht. Daher hat er auch seine Nebenbeschäftigung, im Supermarkt Regale einräumen, nicht aufgeben. Nun hofft er über kurz oder lang einen Freitags-Platz auf dem Bad Kreuznacher Wochenmarkt zu bekommen. Dann wäre auch mehr Geld für sein Hobby übrig. Denn fast alle Reparaturen am Auto und an den Kaffeemaschinen erledigt Karl-Heinz Schau selbst. Daher stehen ein Schweißgerät und ein hochwertiger Werkzeugwagen auf seiner Wunschliste ganz oben.
Foto: Dienstags auf dem Wochenmarkt: Karl-Heinz Schau mit seinem rollenden Stehcafé.