Demokratie braucht Vorbilder: IGS-Schüler bei Gedenkveranstaltung für Holocaust-Opfer


Für Judith Jodeleit war der Besuch in der Gedenkstätte des KZ Buchenwald „beklemmend“. „So etwas Schlimmes möchte man nicht selbst erleben.“ Daher sollte jeder mal eine KZ-Gedenkstätte besuchen. Dem pflichtet Agliz Arslandogmus bei: „Es ist wichtig, deutsche Geschichte zu reflektieren, um nachvollziehen zu können, warum so etwas geschehen konnte.“ Für Nele Herrmann und Viktoria Korz sind Gedenkveranstaltungen eine Mahnung, dass sich solche Verbrechen „nicht wiederholen dürfen“.

Wie wird man ein Vorbild für Demokratie? Dazu hat der Leistungskurs folgendes erarbeitet: Im Alltag Zivilcourage zeigen, Menschen beistehen, die bedroht werden und dem Einzelnen Mut machen, andere zum Umdenken zu bewegen, zu Respekt und Toleranz für Menschen aus anderen Kulturen und Religionen. „Jeder hat das Recht auf eine freie Meinung, auch wenn es nicht jedem passt“, so Anna Richter.   

„Das Gedenken ist ein Bildungsauftrag für Schulen.“ Für den Rektor der IGS Sophie-Sondhelm, Dieter Koch-Schumacher, ist es eine Selbstverständlichkeit an Gedenkveranstaltungen mitzuwirken. So ist die Namengeberin der Schule ein Opfer der Nationalsozialisten. Sophie Sondhelm leitete die jüdische Kinderheilstätte im Salinental und wurde 1944 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Nach ihr ist im Salinental ein Weg benannt. Lehrerin Sandra Glanzmann ist froh, dass sie die Schülerinnen und Schüler durch dieses Unterrichtsprojekt für eine Auseinandersetzung mit dem persönlichen Engagement für die Demokratie gewinnen konnte. Der krasse Kontrast zwischen den Auftritten des scheidenden US-Präsidenten Barack Obama und seines Nachfolgers Donald Trump ist ebenfalls Thema im Unterricht, insbesondere Obamas letzte Rede mit seiner Warnung, dass die Demokratie dort gefährdet ist „wo wir sie als selbstverständlich betrachten.“

An der Gedenkveranstaltung am Freitag, 27. Januar, wirken folgende Schülerinnen und Schüler von der IGS Sophie Sondhelm mit: Anna Richter, Judith Jodeleit, Nele Herrmann, Joelle Metz, Max Wohlleben und Leon Sachse.

Mit Rücksicht auf den am späten Nachmittag beginnenden Sabbat bei den jüdischen Mitbürgerinnen und  Mitbürgern beginnt die Veranstaltung bereits um 14 Uhr und nicht wie üblich nach 16 Uhr. Die Ansprache hält Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer. Für den musikalischen Rahmen sorgt Petra Grumbach (Saxophon).


Foto: Mit dem Unterrichtsprojekt „Braucht die Demokratie Helden?“ befasst sich der Leistungskurs Geschichte der IGS Sophie Sondhelm. Vier Schülerinnen und zwei Schüler berichten darüber im Rahmen der Gedenkveranstaltung am 27. Januar.

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