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Schambes Klappergässer vorerst nicht auf seinem Stammplatz
Der Bad Kreuznacher Historiker Dr. Martin Senner hat in seinem Vortrag „Warum unser Jahrmarkt so toll ist“ (am Tag des offenen Archivs im Jubiläums-Jahr 2010) die magische Anziehungskraft der Frohsinns-Parole „Nix wi enunner“ beschrieben: „Schambes verschafft sich, obwohl St. Petrus ihn zurückweist, Zutritt zum Paradies, und nur mit einem Trick kann er wieder daraus entfernt werden: Vor der Himmelspforte ist mit einem Mal die unverwechselbare Geräuschkulisse des Kreuznacher Jahrmarkts zu hören, ein brausendes Durcheinander von schrillen und tiefen Tönen, von Trompetenstößen und Trommelwirbel, von gesungenen und gespielten Gassenhauermelodien, von Dampfpfeifen und Gläserklirren, von Jauchzen, Schreien, Brüllen, von hunderttausend anderen Tönen, deren Natur sich nicht so ohne weiteres bestimmen ließ... und Schambes läßt das Paradies Paradies sein: Wie ein Sturmwind fegte er zum Tore hinaus, dem tollen Lärm entgegen. Denn das wahre Paradies des Kreuznachers ist nun einmal der Jahrmarkt.“
„Leben und Thaten des fürtrefflichen und gestrengen Hernn Schambes Klappergässer aus Kreuznach nach seinem Tode“, ist der Titel des Romans, den Karl Eugen Schmidt (1866-1953) schrieb. Karl Eugen Schmidt war nicht nur Heimatdichter. Der Weltreisende lebte auch eine Zeitlang in der französischen Hauptstadt und schrieb dort ein Buch über „Pariser Typen“ und Bücher über Kunst, z.B. über die „französische Malerei des 19. Jahrhunderts“.
Mit seinem Ausweichquartier, dem Bauhof-Gelände, ist Schambes Klappergässer seinem geliebten Jahrmarkts-Festplatz ein ganzes Stück näher gerückt. Aber auch an seinem angestammten Platz in der Klappergasse an der Alten Nahebrücke wird es ihm nicht langweilig werden. Dafür sorgen schon das dort pulsierende Leben am Übergang zwischen Alt- und Neustadt und sein immer gefüllter Krug mit köstlichem Nahewein, an seinem Platz, der als öffentliche Aufenthalts-Fläche weiter aufgewertet werden soll.
Text und Foto: Hansjörg Rehbein