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Märschsiedlung trug einst den Namen des Nazi-Innenministers Wilhelm Frick
Im Bad Kreuznacher Stadtarchiv kennt sich Joachim Hennig bestens aus. Der pensionierte Richter am Oberverwaltungsgericht Koblenz und Hobby-Historiker war schon häufig dort zu Recherchezwecken Gast, so zum Beispiel für die virtuelle Ausstellung „Hugo Salzmann (1903-1979) – Kommunist – Gewerkschaftler - Künstler aus Bad Kreuznach“, die er 2012 gemeinsam mit der Salzmann Tochter Juliana erarbeitete. Dieses Mal begleitete ihn ein Fernseh-Team der SWR Redaktion Landeskunde. Stadtarchivarin Franziska Blum-Gabelmann hatte interessante Dokumente bereit gelegt. Zeitungsausschnitte, kopierte Seiten aus dem Eisernen Buch, die Einladung zur Einweihung der „Wilhelm-Frick-Siedlung“, Stadtratsprotokolle, alles zum Thema Ehrenbürgerschaft Frick, die ihm 1950 wie jene von Adolf Hitler und dem NS-Reichsbauernführer, Agrarminister und SS-Funktionär Richard Darré wieder aberkannt wurde.
In der Märschsiedlung, die damals Wilhelm-Frick-Siedlung hieß, traf das Fernsehteam noch alte Bewohner, die sich an die Namensgebung erinnern konnten.
Es gibt noch eine weitere Verbindung zwischen Frick und Bad Kreuznach. Die Kunst der Bildhauerin Hanna Cauer fand bei den Nationalsozialisten großen Anklang. Sie schuf 1933 eine lebensgroße Bronzebüste, die Frick in antiker Toga zeigt. Der Verbleib der Skulptur ist unbekannt.
Foto: Stadtarchivarin Franziska Blum-Gabelmann hatte für Joachim Hennig einige Dokumente über den Besuch Fricks in Bad Kreuznach bereit gelegt. Links die SWR-Redakaktionsleiterin Landeskunde, Julia Melan, mit ihrem Team.
Fotos unten zeigen einen Zeitungsausschnitt und den Eintrag ins Eiserne Buch 1936. Die Ehrenbürgerschaft wurde im Jahr 1950 aberkannt.