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Bahnhof ist wichtig für weitere Entwicklung der Stadt
Heinz-Jürgen Wolf, der Leiter des Bahnhofmanagements in Mainz, das für den Erhalt des 1905 bis 1908 erbauten Bad Kreuznacher Bahnhofs und weiterer 71 Stationen zwischen Bacharach und Worms sowie Mainz, Bingen und Neubrücke verantwortlich ist, stellte sein Unternehmen vor. An den knapp 14,8 Millionen Euro für den im August 2011 begonnenen Umbau mit Neugestaltung des Bad Kreuznacher Bahnhofes, den täglich 7000 Menschen nutzen, beteiligten sich das Land mit 2,4 Millionen und die Stadt Bad Kreuznach mit 1,4 Millionen Euro.
Weil sich die Erneuerung der Unterführung aus bautechnischen Gründen als nicht machbar herausstellte, musste der Neubau komplett neu geplant werden: Die führte zu einer Zeitverzögerung im Bauablauf von zwölf Monaten und Mehrkosten von 2,1 Millionen Euro. Auch die Verlegung der Kabeltrasse führte zu erheblichen Problemen. Mit vielen Fotos von Vorher und Nachher verdeutlichte Wolf, was im Rahmen dieses Projektes alles verändert und optimiert wurde. Am 20. September 2014 konnte dann ein schönes Abschlussfest im renovierten Bahnhof gefeiert werden, der jetzt durch seine hohe Aufenthaltsqualität überzeuge und seine Funktion wieder erfüllen könne.
„Der Bahnhof wird für die weitere Entwicklung Bad Kreuznachs sehr wichtig sein. Junge Leistungsträger bevorzugen immer mehr Bus und Bahn, um zum Arbeitsplatz zu kommen. Zeitgemäße Mobilität ist für einen Wirtschaftsstandort unverzichtbar“, stellte Udo Bausch fest. Die Öffnung des Bahnhofs in Richtung Süden eröffne der Stadt Riesenchancen bei der Vermarktung von Objekten im Konversionsgebiet, speziell im Gewerbepark General Rose. „Ich glaube, dass unsere Stadt auch neue Hotels braucht und moderne Büroflächen rund um den Bahnhof entstehen könnten“, blickte Bausch in die Zukunft.
Die Frage, ob denn der Stadtteil Planig eine eigene Haltestelle bekommen könne, beantwortete Wolf damit, dass im Zweckverband noch keine Entscheidung gefallen sei. Im Zusammenhang mit der Elektrifizierung der Nahestrecke gab Wolf zu bedenken, dass dies sehr viel Geld kosten würde, weil dafür sämtliche Brücken angehoben werden müssten.
Stadtratsmitglied Werner Klopfer fragte wegen des Bahnhofes in Bad Münster nach und erfuhr, dass die Bahn dort ja schon einiges getan habe und weitere Maßnahmen eventuell ab 2019 erfolgen können.
Über die technischen Möglichkeiten des bundesweit verfügbaren Internetportals „wunschgrundstück.de“ informierte dessen Geschäftsführer Ceyhan Budak. Diese Plattform hält bereits mehr als 100.000 Immobilien-Angebote online und bietet für Makler und Kommunen attraktive Möglichkeiten, Gewerbe- und Wohn-Immobilien global oder lokal beschränkt anzubieten. Ein weiteres Produkt ist das kommunale Immobilienportal (KIP), das als Angebot für Städte konzipiert ist, um sich als Immobilienstandort präsentieren zu können. In geschlossenen Datenräumen könnten hier auch vertrauliche Angebote eingestellt werden. Wirtschaftsdezernent Udo Bausch sagte zu, dass er prüfen werde, ob der Einsatz von KIP für Bad Kreuznach sinnvoll wäre.
Über stadtplanerische Möglichkeiten, den Stadtteil Planig attraktiver zu gestalten, informierte Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer. Zu enge Bebauung und zu kleine Parzellen entsprächen mitunter nicht den Anforderungen junger Familien, die dann andernorts bauen würden. Es sei aber ein Anliegen der Stadt, alle Quartiere zukunftsfähig zu gestalten und verdeutlichte dies mit den Beispielen Tilgesbrunnen oder Pariser Viertel. Für Bad Münster-Ebernburg sei ein Förderprogramm „Stadtumbau West“ in Aussicht gestellt werden, in dessen Rahmen der zentrale Kurkern (Goetheplatz und Bereich Kurbad) umgestaltet werden kann. Für die anderen Stadtteile gebe es aber keine Förderprogramme, das mache es sehr viel schwieriger, von Seiten der Stadt etwas in die Wege zu leiten.
In Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Stadtplanung an der Universität in Kaiserslautern haben zwei Studentinnen im Rahmen einer Masterarbeit für Professor Schmitt die Ortsdurchfahrt, den Dorfmittelpunkt und zwei Wohnstraßen von Planig analysiert, die Stärken und Schwächen beschrieben und viele Optimierungsmöglichkeiten aufgezeigt, die als Grundlage für ein Stadtteilentwicklungskonzept dienen könnten. Dabei gelte der Grundsatz: Besser innen in den Dörfern entwickeln als am Ortsrand neue Flächen auszuweisen. Natürlich müssten die Bürger gut eingebunden werden, um deren Wünsche zu berücksichtigen, erklärte die OB. Udo Bausch ergänzte, dass die künftige Entwicklung der östlichen Stadtteile, in denen die Immobilien noch günstig seien, auch durch deren gute Anbindung an die B 41 und damit ans Rhein-Main-Gebiet unterstützt werde.
Über den Stand der Dinge bei der Erstellung eines neuen Mietspiegels informierte die Leiterin des Rechts- und Ordnungsamtes Dr. Heiderose Häußermann. Der vorhandene Mietspiegel stamme aus dem Jahr 2012, deshalb wolle das Ordnungsamt der Stadt einen neuen einfachen Mietspiegel mit Lagebewertung erstellen, der als Schätzungsgrundlage für Vergleichsmieten herangezogen werden kann. „Wir müssen noch viele Daten einfügen, die wir aber noch nicht haben“, erklärte sie zum Stand der Dinge. Durch eine Umfrage bei der Stadtbevölkerung sollen die fehlenden Daten erhoben werden. Sie appellierte an alle Vermieter, Informationen über die Mietverhältnisse in den vergangenen vier Jahren zur Verfügung zu stellen.
Beim „Fachgespräch Immobilienwirtschaft“ im Hotel-Restaurant Mühlentor tauschten Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer (stehend) und Wirtschaftsdezernent Udo Bausch wertvolle Informationen mit Repräsentanten der regionalen Immobilienwirtschaft aus. Foto: KruppPresse