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Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist: Sieben städtische Kitas im Bundesförderprogramm
Die Stadt Bad Kreuznach als Träger der Einrichtung hat die Teilnahme am Förderprogramm vor allem deswegen initiiert und unterstützt, da der Anteil von Familien mit Migrationshintergrund in vielen unserer städtischen Kindertagesstätten über 50 Prozent liegt. Auch ist davon auszugehen, dass zukünftig vermehrt Kinder mit Fluchterfahrung Kita-Plätze in Anspruch nehmen werden. Da die neue Ausrichtung des Förderprogramms diese besonderen demografischen Entwicklungen aufnimmt, sehen wir als Träger darin eine wertvolle Chance Kindertagesstätten zukunftsfähig zu machen“, erläutert Julia Esters vom Stadtjugendamt das Engagement der Stadt Bad Kreuznach.
Um diesen besonderen Aufgaben umfassend gerecht werden zu können, erhalten die Sprach-Kitas gleich doppelte Unterstützung: Zum einen werden die Kita-Teams durch zusätzliche Fachkräfte für sprachliche Bildung verstärkt, die direkt in den Kitas tätig sind. Diese beraten, begleiten und unterstützen das gesamte Kita-Team bei der Weiterentwicklung und Qualifizierung in den Aufgabenbereichen des Bundesprogramms. Zum anderen finanziert das Programm eine zusätzliche Fachberatung, die kontinuierlich und prozessbegleitend die Qualitätsentwicklung in den Sprach-Kitas unterstützt.
„Sprachkompetenz ist eine Schlüsselqualifikation für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und eine der wichtigsten Voraussetzungen für den schulischen und beruflichen Erfolg sowie die gesellschaftliche Integration“, begründet Miriam Burhenne, stellvertretende Leiterin der Kita Ria-Liegel-Seitz, die Teilnahme ihrer Einrichtung am Bundesprogramm.
Dies bestätigen auch Experten: Sprache ist der Schlüssel. Durch sie erschließen wir uns die Welt, treten mit Menschen in Kontakt und eignen uns Wissen an. Studien haben gezeigt, dass sprachliche Kompetenzen einen erheblichen Einfluss auf den weiteren Bildungsweg und den Einstieg ins Erwerbsleben haben. Dies gilt besonders für Kinder aus bildungsbenachteiligten Familien und Familien mit Migrationshintergrund oder Fluchterfahrung.
„Sprachliche Bildung sollte so früh wie möglich beginnen, in bedeutungsvolles Handeln eingebettet und durch feinfühlige Beziehungsarbeit begleitet im Alltag integriert werden“, erläutert Dr. Oliver Kneidl, der als Fachberater des Stadtjugendamtes die zusätzlichen Fachkräfte qualifiziert und die Sprach-Kitas bei der Konzeptionsentwicklung begleitet. Dr. Oliver Kneidl promovierte im Jahr 2006 in „Klinischer Linguistik“ und hat seit 2008 als Sprachtherapeut eine Praxis in Kirn. Seit Mai 2016 arbeitet er zudem als Fachberater im Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ (halbe Stelle).
„Unser Ziel ist ein alltagsintegrierter, ganzheitlicher Förderansatz: Sprachbildung stellt an unserer Kita keinen isolierten Lernbereich dar, sondern wird in Verbindung mit Kultur, Musik und Bewegung vermittelt“, betont Katharina Victoria Hurtado, die als zusätzliche Sprach-Fachkraft das Kita-Team in der Planiger Straße unterstützt.
Mit dem Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ stärkt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend alltagsintegrierte sprachliche Bildung, inklusive Pädagogik sowie die Zusammenarbeit mit Familien in den Kitas. Von Januar 2016 bis Dezember 2019 stellt der Bund insgesamt 400 Millionen Euro zur Verfügung. Damit können bis zu 4.000 zusätzliche halbe Fachkraftstellen in den Kitas und in der Fachberatung geschaffen werden.
Außer der Kita Ria-Liegel-Seitz nehmen aktuell noch folgende weitere Einrichtungen der Stadt Bad Kreuznach am Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ teil: Kita Steinkaut, Kita Mittlerer Flurweg, Kita St. Franziskus, Kita Rudolf-Diesel-Straße sowie die Kita Kendelstraße in Winzenheim.
Weitere Informationen zum Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ finden Sie auf der Webseite www.fruehe-chancen.de/sprach-kitas.
Foto:Die Sprache als "Schlüssel zur Welt" wird in der Kita Ria-Liegel-Seitz gefördert. Dabei steht Dr. Oliver Kneidl (links) beratend zu Seite. Sprach-Fachkraft ist Katharina Victoria Hurtado (rechts). Mit auf dem Foto die stellv. Kita-Leiterin Mriam Burhenne (links) und Erzieherin Gülden Tumba (Mitte).