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Bad Kreuznach ist Modellregion "Tourismus für alle"
Das von der GuT federführend im Auftrag der Stadt erarbeitete Konzept hatte sich in der zweiten Runde erfolgreich unter 14 Bewerbern durchgesetzt und gehörte zu den fünf Beiträgen, die die unabhängige Jury aus Tourismusfachleuten besonders überzeugten.
Die Jury lobte das umfassend und systematisch mit breiter Beteiligung erarbeitete Konzept:
„Die beiden Heilbäder Bad Kreuznach und Bad Münster am Stein-Ebernburg nutzen mit ihrem Wettbewerbsbeitrag die Chance, vorhandene Strukturdefizite zu beheben, um sich zu einem „guten“ und „sicheren“ Reiseziel insbesondere für gesundheitsorientierte Gästegruppen zu entwickeln. Das auf Basis einer umfassenden Bestandsaufnahme entwickelte Aktionsprogramm beschreibt detailliert die notwendigen Maßnahmen zur Optimierung der Barrierefreiheit für alle Bereiche der touristischen Servicekette.
Viele der Maßnahmen zeichnen sich durch ihre hohe Serviceorientierung aus, die bei der Umsetzung unbedingt beibehalten werden sollte, z. B. ein Willkommensgespräch, ein Fahrdienst für Kuranwendungen usw. Ebenfalls wird der Hotelmasterplan als ein wichtiges Instrument bewertet, um die Beherbergungsbetriebe gezielt in die Förderung des barrierefreien Tourismus einzubinden.
Mit dem bereits gegründeten Netzwerk „Tourismus für Alle – Bad Kreuznach“ wurde eine wichtige Basis für die Umsetzung der Maßnahmen geschaffen, da die eingebundenen Partner die Zusammenarbeit und z. T. auch die Finanzierung zugesichert haben. Eine sehr wichtige Funktion zur Vernetzung und zur Abstimmung der Zusammenarbeit nimmt die zu installierende Koordinationsstelle ein.“
Insgesamt stehen nun bis 2020 für die zehn erfolgreichen Modellregionen 20 Millionen Euro zur Verfügung, die für konkrete förderfähige Projektanträge abgerufen werden können.
„Für die Modellregion Bad Kreuznach und Bad Münster am Stein-Ebernburg, zu der auch die Verbandsgemeinde gehört, ist dies eine große Chance und wir stehen am Anfang eines langfristigen Arbeitsprozesses", betonen Heinrich und Vesper. Zum einen müssten nun konkret aus dem umfangreichen Maßnahmenkatalog Förderprojekte herausgefiltert werden. Die Bildung einer Koordinationsstelle werde eine wichtige Rolle spielen, alleine schon um die Kommunikation mit den vielen verschiedenen Partnern auf den Weg zu bringen und nachhaltig zu organisieren. Zudem werde zeitnah der Dialog mit Hotel- und Gastronomie begonnen werden, denn gerade den Gastgebern in diesem Bereich eröffne sich nun die Chance, Fördermittel von bis zu 40% der förderfähigen Kosten zu beantragen.
Auf zwei Dinge weist Vesper insbesondere hin: „Verknüpfungen zu Projekten des ehemaligen Masterplans sind nur dort möglich, wo sie eindeutige dem Zweck der Barrierefreiheit dienen. Ein erster Ortstermin wir hierzu Orientierung bieten. Das Aktionsprogramm dient nicht dazu, Fördermittel abzufischen, sondern formuliert einen nachhaltigen weit über das Programm hinaus gehenden Handlungsauftrag. Gerade die Heilbäder müssen sich darauf einstellen, dass im Hinblick auf ihre Zielgruppen Barrierefreiheit eine Zukunftsaufgabe ist, und die Zukunft hat längst begonnen.“
Foto: Ministerin Eveline Lemke überreichte Bürgermeister Wolfgang Heinrich und GuT-Geschäftsführer Dr. Michael Vesper die Urkunde.