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Ohne Worte: Für Wandmaler Harry Wittlinger ist die Kunst sein Kommunikationsmittel
Rund um den Turm der Pauluskirche flattert die Fahne „Creutznachs“. Im Vordergrund sind die Brückenhäuser. Am Ufer des Mühlenteichs sitzt ein mittelalterlicher Barde und hat auf einem Picknick-Tuch, das die Wappen von Bad Kreuznach und Bourg-en-Bresse trägt, Speis und Trank stehen bzw. liegen. Auf der rechten Seite steht das Denkmal von Michel Mort. Im Wasser treibt eine Steinplatte aus der Römerzeit, auf der ein umkränzter Kopf abgebildet ist. Mit viel Liebe zum Detail und einer gehörigen Portion Fantasie hat Harry Wittlinger an diesem Wandgemälde und an weiteren in der Gaststätte gearbeite (Foto). Bei den Gästen gibt’s es dafür viel Lob und Anerkennung. Auch der Wirt Michael Hamberger ist darüber sehr glücklich. „Als wir die Gaststätte übernommen haben, trugen die Wände noch Motive aus Waldböckelheim, der Gemeinde, aus der die Vorpächter stammen. Wir wollten aber Typisches aus Bad Kreuznach“. Über seine Freundschaft mit der Familie Wittlinger, kam er an Harry Wittlinger, der seit 1990 als selbstständiger Künstler arbeitet. Für seine Großmotivbilder, Wand- und Freskenmalereien erhält er Aufträge in ganz Deutschland und international. Seine Kunstwerke zieren Geschäftsräume, Außenwände großer Kaufhäuser, Saunen etc. Bilder von ihm waren in Bingen, Hamburg, Berlin, Frankfurt, Dresden und Bayreuth aber auch in Mailand und New York ausgestellt.
Schon als Kind war Malen seine Leidenschaft. Nach seiner Ausbildung als Schriftenmaler und Grafiker arbeitete Harry Wittlinger zwei Jahre als Dekormaler und weitere sieben Jahre im Bereich Messe und Ausstellung. „Harry Wittlinger ist ein sehr schönes Beispiel dafür, wie Menschen mit Beeinträchtigungen ihre Talente und Fähigkeiten entfalten und nutzen können“, so Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer. Ohne Worte zeigt Harry Wittlinger, wie wunderbar die Kunst als Mittel der Kommunikation sein kann.
Text und Foto: Hansjörg Rehbein