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Das leichte Lebensgefühl des Südens in der italienischen Eisdiele
Seit über 50 Jahren besteht das Eiscafé Panciera in der Mannheimer Straße und wird von Luca Panciera geführt. Sein Vater Danilo Panciera kam in den 50er-Jahren nach Deutschland, zunächst nach Hannover, dann Lahnstein, bevor er sich in Bad Kreuznach niederließ. „Eiscafés waren damals der Treffpunkt schlechthin. Sie versprachen das leichte Lebensgefühl des Südens“, blickte Britta Lehna in die 50er-Jahre zurück, in die Zeit, in der die Deutschen ihre Liebe zu Italien als Urlaubsziel entdeckten.
Heute gibt es in Deutschland rund 3000 Eisdielen mit italienischen Inhabern. Im Haus der Geschichte in Bonn ist eine italienische Eisdiele aus den 50/60er-Jahren als Zeugnis der besonderen Gastronomie-Kultur zu besichtigen.
Das Familiengeschäft der Pancieras begründete Mariano Panciera, der bereits 1904 mit einem Eiswagen unterwegs war. Gekühlt wurde mit Eisblöcken, verkauft wurden zwei Sorten Eis. In den 30er-Jahren kam Mariano Panciera nach Deutschland und eröffnete dort einen Eissalon in Hamm und 1935 einen Eissalon in Auerbach bei Chemnitz. Im Zweiten Weltkrieg flüchtete er in seine Heimat Italien, wo er 1949 starb.
Sein Enkel Luca übernahm 1992 das Geschäft in Bad Kreuznach, in der Stadt, in der er geboren ist. Sein Abitur machte er in Italien. Der Diplom-Speiseeishersteller beschäftigt sechs Mitarbeiter, fünf Aushilfen und bietet 35 verschiedene Sorten Eis an.
Nächstes „Geschichtshäppchen“ am Donnerstag, 22. Oktober, 17.45 Uhr
Steffen Kaul beleuchtet die Wandlungen eines Kaufhauses: Puppenfee – Kaufhaus Krämer – Kaufhof, Treffpunkt Mannheimer Straße 152-156.
Foto: Britta Lehna errzählte die Geschichte der Familie Panciera, die seit 1961 in der Mannheimer Straße ein Eiscafé führt.