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Dr. Karl Sack (1896 – 1945): Höchster Heeresrichter im Zweiten Weltkrieg und Widerständler aus Bosenheim – Vortrag am 09.04. im Sitzungssaal Brückes 1
Ganz anders war die Situation in der Mitte des damaligen Deutschen Reiches, etwa in dem 400 Kilometer östlich von Bad Kreuznach gelegenen Konzentrationslager Flossenbürg in der Oberpfalz, an der tschechischen Grenze. Dort war der Krieg noch nicht zu Ende. In Flossenbürg – wie auch an vielen anderen Stellen - zeigte der NS-Terror seine verheerende, menschenverachtende Brutalität. Es war Mörderstunde: Auf die verschiedenste Art und Weise wurden Häftlinge aus Gefängnissen und Konzentrationslagern umgebracht. Einer dieser Ermordeten war Dr. Karl Sack, geboren 1896 in dem damals noch selbständigen Bosenheim. Er war der höchste Heeresrichter der damaligen deutschen Wehrmacht. An jenem 9. April 1945 wurde er von einem eilig zusammengestellten Exekutionskommando gemeinsam mit Admiral Wilhelm Canaris, Generalmajor Hans Oster, Hauptmann Ludwig Gehre und dem evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer erhängt. Sie wurden ermordet, damit sie nicht über das Ende des sog. Dritten Reiches hinaus am Leben bleiben konnten. Sie sollten mit der NS-Diktatur, der sie alle über Jahre hinweg gedient hatten, untergehen, vernichtet werden.
Der Koblenzer Richter a.D. und „Gedenkarbeiter“ Joachim Hennig erzählt die Geschichte des Pfarrerssohns Karl Sack aus Bosenheim, von seinem Leben und Wirken, von seiner Anpassung und seinem Widerstand in der NS-Diktatur. Sack war kein Hitler und kein Himmler, aber ein Stauffenberg oder Goerdeler war er auch nicht. Er war eine widersprüchliche Persönlichkeit zwischen der Beteiligung an Hitlers Angriffs- und Vernichtungskrieg und Hilfeleistungen für Widerständler. Der Referent macht deutlich, warum Sack, nach dem u.a. eine Straße in Bosenheim benannt ist, bis heute umstritten ist.
Vortragsreihe der „Stiftung Haus der Stadtgeschichte Bad Kreuznach“
Dr. Karl Sack (1896-1945): Höchster Heeresrichter im Zweiten Weltkrieg und Widerständler aus Bosenheim
Joachim Hennig
Donnerstag, 09. April 2015, 18:30 Uhr
Stadtratssitzungssaal, Brückes 1
Eintritt frei
(Quelle: Stiftung Haus der Stadtgeschichte Bad Kreuznach)
Foto: Dr. Karl Sack (Quelle: Gedenkstätte Deutscher Widerstand)