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Japanische Gäste des Stama informierten sich bei Stadt über „Nachhaltigkeit“
Jochen Hübscher hat mit seinen Schülerinnen und Schülern der Projektgruppe „Nachhaltigkeit“ im Auftrag der Stadt an mehreren Stellen in der Stadt die Temperatur von sogenannten Wärminseln gemessen, mit dem Ergebnis, dass beispielsweise auf dem Bahnhofsgelände durch eine Begrünung der Fläche zwischen Gleis zwei und drei als kühlender Effekt dort die Temperaturen im Sommer um acht Grad reduziert werden könnten. „Wir haben nun Fördermittel für die Begrünung des Geländes beantragt“, so Bärbel Germann (bei der Stadt zuständig für Umweltschutz). Gemeinsam mit ihrer Kollegin Ingrid Schulz (Landschaftsplanung) stellte sie das Projekt den japanischen Gästen vor. Die Stama-Projektgruppe „Nachhaltigkeit“ wird ihre Messungen von Wärmeinseln fortsetzen. Die Ergebnisse fließen in ein Klimaanpassungskataster mit ein.
Die Kontakte zur japanischen Schule in Hiroshima entstanden im Jahr 2006 beim Besuch einer deutschen Delegation, zu der Schulleiterin Dr. Annegret Schwarz gehörte. In den Folgejahren gab es Besuche von japanischen Lehrern beim Gymnasium an der Stadtmauer mit dem Programm-Schwerpunkt „methodisch-didaktische Konzepte zur Vermittlung nachhaltiger Entwicklung im Unterricht“. In diesem Jahr sind erstmals fünf Schülerinnen bzw. Schüler, die aus über 50 Bewerbern ausgewählt wurden, in Bad Kreuznach. Leiter der Delegation ist Dr. Masashi Urabe (Associate Professor), der einen Lehrstuhl „Internationale Studien zur Pädagogik“ an der Hiroshima City University hat und sehr gut Deutsch spricht. Der Physiklehrer Kosei Kajiyama begleitet die Gruppe. Die japanischen Schüler sind in Gastfamilien untergebracht und informierten sich unter anderem noch bei der Firma Juwi in Wörrstadt über regenerative Energien, sind zu Besuch im Umweltministerium in Mainz und besichtigen die Rheinwasser-Messstation Mainz-Wiesbaden. Sie fliegen am Freitag wieder in ihre Heimat.
Als Geschenk verteilte Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer Stadtwappen als kleine Anstecknadeln und „Fair-Trade-Schokolade“. Für die Bewerbung als Fair-Trade-Stadt (Gütesiegel für fair gehandelte Produkte aus der Dritten Welt) hatte sich auch eine Schülergruppe des Gymnasiums an der Stadtmauer stark gemacht und dazu einen Film über „ausbeuterische Kinderarbeit“ dem Stadtrat gezeigt. Auf ihre Frage nach den Berufswünschen gab es von deutschen und japanischen Schülerinnen bzw. Schülern „Ärzte und Ingenieure“ zur Antwort. Ein japanischer Schüler will Staatsbeamter werden, um in seiner Heimat die „Atomkraftwerke abzuschaffen“.
Foto: Eine Delegation des Gymnasiums an der Stadtmauer mit ihren japanischen Gästen zu Besuch in der Stadtverwaltung