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25 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Bad Kreuznach und Neuruppin
Außerdem sind im Jubiläumsjahr der Besuch einer Neuruppiner Delegation am Wochenende vom 25. bis 27. September sowie eine Bürgerfahrt der Neuruppiner für die Zeit vom 17. bis 21. September geplant. In 2016 sind die Besuche Bad Kreuznacher Delegationen in Neuruppin vorgesehen. Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer und Bürgermeister Jens-Peter Golde bedanken sich bei „all jenen Bürgerinnen und Bürgern, die sich unentwegt für unsere Städtepartnerschaft einsetzen und stets aufmerksame und herzliche Gastgeber sind.“
Bürgermeister Jens-Peter Golde: „Für die Fontanestadt Neuruppin war es ein riesiges Glück, dass Bad Kreuznach damals die Initiative ergriff und trotz widriger Umstände Beharrlichkeit bewies. Schon einer der großen Söhne Neuruppins, Theodor Fontane, wusste: „Am Mute hängt der Erfolg“. Und so konnten über ein viertel Jahrhundert hinweg die verschiedensten Kontakte zwischen unseren Städten entstehen – von Verwaltung und Politik über Theater- und Seniorengruppen, von Chören und Kochbegeisterten bis hin zu privaten Kontakten, die über die wechselseitigen Bürgerfahrten gestärkt wurden. Alles in Allem: Ein wunderbar gelebtes Stück Deutsche Einheit, das uns positiv in die Zukunft blicken lässt.“
Knapp ein Jahr vor dem Fall der Mauer war der Weg zur Städtepartnerschaft frei. „Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister. Ich freue mich Ihnen heute mitteilen zu können, dass die DDR unserem Wunsch entsprochen hat und eine Partnerschaft zwischen Bad Kreuznach und einer Stadt der DDR, nämlich Neuruppin, ermöglicht hat“, schrieb am 30. November 1988 der damalige saarländische Ministerpräsident Oskar Lafontaine an Oberbürgermeister Helmut Schwindt. Etwas mehr als ein Jahr später war es dann soweit. Zunächst stimmte die Neuruppiner Stadtverordnetenversammlung am 22. Januar 1990 in einer außerordentlichen Versammlung im Festsaal des Bezirkskrankenhauses der Partnerschaft zu, dann der Bad Kreuznacher Stadtrat am 15. Februar 1990. Nach der Sitzung im Großen Kursaal wurde die Partnerschaft von Oberbürgermeister Helmut Schwindt und dem Neuruppiner Bürgermeister Rainer Frank in einer Feierstunde offiziell besiegelt.
In den vergangenen 25 Jahren gab es rund 280 offizielle Begegnungen, bei denen sich über 4500 Menschen aus beiden Städten trafen. Es gab viele private Kontakte, die zumindest in zwei Fällen zum Standesamt führten. 1999 heiratete der städtische Mitarbeiter Thomas Eckes die Neuruppinerin Kirsten Gräbert, die 1992 eine Ausbildung bei der Stadtverwaltung Bad Kreuznach absolvierte, dann zurückkehrte und später der Liebe wegen wieder kam und blieb. Silvester 1992/1993 lernte die Neuruppinerin Beate Mahler in Bad Kreuznach Dominik Franzkoch kennen. 1990 war sie mit ihrem Schulchor erstmals in der Partnerstadt. Nach ihrem Abitur kam sie nach Bad Kreuznach, um dort eine Ausbildung zu machen. 2005 heirateten die beiden. Dominik Franzkoch arbeitet bei der Gesundheit und Tourismus GmbH, seine Frau Beate bei Pall Filtersystems. Beide engagieren sich im Theaterverein Randfall Productions, der einen Austausch mit dem Neuruppiner Theaterverein TOB (Theater ohne Bühne) pflegt. Gegenseitige Besuche und Konzerte gibt es auch zwischen der Big-Band des Lina-Hilger Gymnasiums und der „Big-Brass-Band“ Neuruppin. Im Juli fährt die Li-Hi-Big-Band nach Neuruppin.
In den ersten Jahren war die Städte-Partnerschaft auch von großer Solidarität geprägt. 1990 spendeten Bad Kreuznacher Firmen, der Lions-Club und die Rotarier sowie Bürgerinnen und Bürger 50.000 Mark für das Bezirkskrankenhaus in Neuruppin. Die „Neuruppiner Frauen für Frauen“ sammelten 1993 Geld für die Renovierung eines Bad Kreuznacher Kindergartens, der durch das Hochwasser stark beschädigt war. Nach der Gasexplosion mit sieben Toten in einem Neuruppiner Wohnhauses am Karfreitag 1995 sammelte die Stadtverwaltung Bad Kreuznach über ein Spendenkonto mehr als 200.000 Mark für die Soforthilfe. Der Kreuznacher Hobbymaler Werner W. Mees versteigerte 36 Bilder und schickte den Erlös nach Neuruppin.
Foto oben: Ein Prosit auf die Partnerschaft: Umtrunk nach der Vertragsunterzeichnung.
Oberbürgermeister Helmut Schwindt und Bürgermeister Rainer Frank nach der Vertragsunterzeichnung mit der Partnerschaftsurkunde