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Radonstollen trägt nun den Namen "Sanitätsrat-Dr.-Jöckel-Stollen"
In seiner 50-jährigen Tätigkeit als Balneologe, Internist und Rheumatologe, als Vorsitzender des Badearztvereins und als international renommierter Spezialist für die medizinische Anwendung der Radonstrahlung hat sich Dr. Jöckel bleibende Verdienste um die Entwicklung des Heilbades Bad Kreuznach erworben.
Im Jahr 1912 nahm ein Radon-Inhalatorium erstmals seinen Betrieb in Bad Kreuznach auf und erlangte internationale Bekanntheit. In einem clubartigen Gebäude vor dem Radonstollen inhalierte man die Luft aus dem Berginneren. Der Bad Kreuznacher Apotheker Dr. Karl Aschoff hatte einst festgestellt, dass in der Stollenluft das radioaktive Gas Radon in hoher Konzentration enthalten ist. Zuvor schon hatte er den Radongehalt der Salzquellen des Salinentals entdeckt. Umgehend wurde der Radonstollen ein Teil des therapeutischen Angebotes des Heilbades. Die Kombination der Inhalation des Radongases mit Solebädern und Physiotherapie galt als Kreuznacher Verfahren und wird bis heute – vor allem bei Morbus Bechterew-Kuren praktiziert. Nach dem 2. Weltkrieg verlagerte sich der Schwerpunkt der Radon-Therapie auf die Herstellung von sog. Schwerem Wasser (Deuteriumoxid). Diese wurde in den 60er-Jahren mit hohen Auflagen belegt, was die Einstellung der Produktion zur Folge hatte. Im Zuge dieser Entwicklung erinnerte man sich 1972 an den Stollen zurück. Die Idee der Wiedereröffnung war geboren und wurde 1974 realisiert.
Sanitätsrat Dr. Hans Jöckel hat mit hohem persönlichen Einsatz und herausragender Sachkunde den Radonstollen erneut zu einer Therapieeinrichtung ausgebaut, der eine Alleinstellung in Deutschland zukommt. Er hat zudem durch sein persönliches Engagement die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Radontherapie im Heilstollen bis heute fortgesetzt werden kann. Mit seinem Wirken in internationalen balneologischen Gremien ist Herr Dr. Jöckel ein Botschafter der Stadt Bad Kreuznach, dem stets große Wertschätzung zuteil wurde.
„Es ist mir eine große Ehre verkünden zu dürfen, dass ab dem heutigen Tage der Radonstollen den Namen „Sanitätsrat-Dr.-Jöckel-Stollen“ tragen wird.“, so Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer in einer Feierstunde.
Foto: Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer überreicht Herrn Sanitätsrat Dr. Hans Jöckel im Rahmen der Feierstunde anlässlich der Benennung des Radonstollens in „Sanitätsrat-Dr.-Jöckel-Stollen“ eine Ehrenurkunde (Quelle: Katrin Dörfelt, EURADON - Verein Europäische Radonheilbäder e.V.).