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Oberbürgermeisterin: Viele gute Vorschläge für attraktiven ÖPNV
Eine Buslinie durch das Kurgebiet, eine bessere Anbindung der Gewerbegebiete und der Einkaufszentren an den ÖPNV, mehr Busse an Sonn- und Feiertagen, bzw. Buslinien, die früh morgens und spät abends noch fahren, eine bessere Fahrplanabstimmung mit der Bahn u.vm. Lang ist die Liste der Vorschläge, die im Workshop erarbeitet worden sind und nun in den weiteren Prozess des Nahverkehrsplanes mit einfließen bzw. in den Gesprächen mit der Kreuznacher Verkehrsgesellschaft auf der Tagesordnung stehen. Am 14. Mai trifft der Arbeitskreis der Behörden zur Schwachstellenanalyse des aktuellen Verkehrsplanes. Dann geben die Träger öffentlicher Belange wie die Schulen und der Behindertenbeirat ihre Stellungnahme ab, informierte Reinhard Koch, der in der Abteilung Stadtplanung und Umwelt für den Nahverkehrsplan zuständig ist. Gegen Ende des Jahres soll der Plan dann den politischen Gremien zur Beratung und zur Beschlussfassung vorliegen.
Bei der Begrüßung erinnerte Dr. Dietrich Keller (Lokale Agenda) an den Stadtratsbeschluss, in Bad Kreuznach den Anteil an ÖPNV- und Fahrradverkehr jeweils zu verdoppeln von fünf auf zehn Prozent. „Manches ist technisch, vieles finanziell noch nicht möglich“, so Keller, der alle darin bestärkte, sich bei den Visionen für einen attraktiven Busverkehr keine engen Grenzen zu setzen. Heute in Bad Kreuznach noch nicht vorsteller, aber in der belgischen Kleinstadt Hasselt bereits lange Realität: Ein kostenloses ÖPNV-Angebot, das nicht nur sehr gut angenommen wird sondern auch wirtschaftlich gut funktioniert, wie Agenda-Mitstreiter Jürgen Bergmann-Syren vorstellte. Für die Oberbürgermeisterin keine Utopie, „wenn die Bürger bereit sind, dafür zu zahlen“. Bei der zugespitzten Finanzlage könne die Stadt keine zusätzlichen Beiträge leisten. Im Haushalt der Stadt stehen für die Infrastruktur des Busnetzes rund 70.000 Euro pro Jahr (z.B. für die Einrichtung und Unterhaltung von Bushaltestellen). Im Investitionsprogramm 2013 stehen 30.000 Euro für zwei neue Buswartehäuschen im Pfalzsprung und im „Römerdorf“ in Planig. Der Linienbetrieb im Neubaugebiet „Rheingrafenblick“ kostet die VGK 68.000 Euro ohne die dazugehörige Infrastruktur, die die Stadt zu schaffen hat,
Von diesen Problemen und Hürden soll sich aber niemand entmutigen lassen, ermuntert die OB zur weiteren engagierten Mitarbeit. Sie bedankt sich bei der Lokalen Agenda, auf deren Unterstützung sie bei der Erarbeitung des integrativen Verkehrskonzeptes, in dem Auto, Bus, Rad und Fußgänger aufeinander abgestimmt werden, weiter setzt. Aus diesen Reihen gab es bereits das Signal, dass man den dafür notwendigen „langen Atem“ hat.
Foto: Jürgen Bergmann-Syren (Lokale Agenda) stellte das kostenlose ÖPNV-Angebot der belgischen Kleinstadt Hasselt vor.