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Gutachter empfehlen: Stadt soll Träger der Jugendhilfe bleiben
Das Mainzer Institut hatte den Auftrag für eine Expertise über den „Kommunalpolitischen Nutzen und Entwicklungsperspektiven für das Jugendamt der Stadt Bad Kreuznach“. Die Ergebnisse stellten Heinz Müller und seine Mitarbeiterin Anne Grossart am Montag dem Hauptausschuss vor. Das ism wertete dabei eine Fülle von vergleichenden Daten über die Arbeiten aller Jugendämter in Rheinland-Pfalz aus und veranstaltete Workshops mit Stadt und Kreis. Auf dieser Basis stellten die Experten dem städtischen Jugendamt beste Noten aus. „Bei der präventiven Arbeit gibt Bad Kreuznach mindestens 800.000 Euro weniger aus als vergleichbare Kommunen.“ Der Gutachter empfiehlt daher, an den Strukturen nichts zu ändern und die Weichenstellung beizubehalten. Die Kinder, -Jugend- und Familienpolitik ist ein Politikfeld, dessen Stellenwert und Bedeutung ständig zunimmt. Dieses „zentrale Instrument“ solle die Stadt nicht aus der Hand geben, so der Experte. Auch von ihrer Größenordnung sei die Stadt legitimiert ein eigenes Jugendamt zu führen, so wie es die anderen vier kreisangehörigen Städte in Rheinland-Pfalz auch machen. In Nordrhein-Westfalen erkennen immer mehr Städte die Bedeutung eines eigenen Jugendamtes. In diesem Bundesland dürfen alle Städte ab einer Einwohnerzahl von 25.000 ein Jugendamt einrichten.
Bürgermeisterin Martina Hassel zu dem Ergebnis: „Es ist gut, die Arbeit mal überprüft zu wissen und zwar nicht von uns selbst, sondern von externen Fachleuten.“
Das Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz e. V. (ism) arbeitet über Bundesländergrenzen hinweg mit 60 Jugendämtern zusammen, von großen Städten wie Stuttgart und Essen bis hin zu kleineren wie beispielweise St. Wendel.
Mit den Ergebnissen des Gutachtens befasst sich der Jugendhilfeausschuss in seiner Sitzung am 3. Juli. Der Stadtrat wird in seiner Sitzung am 27. Juni über den Antrag der CDU entscheiden, nach Prüfung der Ergebnisse mit dem Landkreis zu verhandeln. Das Thema „Zukunft der städtischen Kinder- und Jugendhilfe“ kommt dann nach der Sommerpause im August wieder auf die Tagesordnung des Stadtrates.
Foto: Pixelio