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Entscheidung über Kita-Container als Übergangslösung vertagt
Während der Jugendhilfeausschuss dem Kompromissvorschlag von SPD und Grünen zustimmte, 75 Plätze in Containern am Moebusstadion zu schaffen, gab es vom Finanzausschuss ein knappes Votum gegen diese Lösung. Der Finanzausschuss beschloss auf Antrag der CDU die Entscheidung über die Aufstellung von Containern bis zur Stadtratssitzung am Donnerstag, 14. März, zu vertagen. Bis dahin soll die Verwaltung folgendes klären: Kann am Sportplatz Winzenheim, geplanter Standort für einen weiteren Container, die Gewobau einen Kindergarten errichten? Kann auf dem Gelände des Viktoriastiftes ein bestehendes Gebäude für eine Kita umgebaut werden und längerfristig zur Verfügung stehen? Gleiches gilt für die Gaststätte des Kleingartenvereines an der Gensinger Straße.
Der Architekt Peter Kadel hatte im Auftrag der Verwaltung geprüft an welchen Standorten zu welchen Kosten als Übergangslösung Kita-Container (siehe Foto) aufgestellt werden können. Am Sportplatz Winzenheim und im Moebusstadion sind die Standorte, die am wirtschaftlichsten und vor allem zeitnah zu realisieren wären. Für jeweils 50 Kita-Plätze entstünden dort Gesamtkosten in Höhe von rund 484.000 Euro. Im Moebusstadion hält Kadel auch einen Container für 75 Kinder für machbar. Auf dem Gelände des Viktoriastiftes hat er zwei Standorte für Container überprüft. Doch hier sind mit dem Betreiber der Kinder-Reha-Klinik noch viele Fragen zu klären.
Im Hinblick auf den Rechtsanspruch für Kinder unter drei Jahren ab August 2013 hat die Stadt Bad Kreuznach in den vergangenen Jahren große Kraftanstrengungen unternommen. Mit Verabschiedung des Gesetzes im Dezember 2008 zur Einführung des Rechtsanspruches auf einen Kindergartenplatz für Einjährige im Jahr 2013 sind 257 Plätze für Kinder unter drei Jahren neu geschaffen worden. Hinzukommen sollen in diesem Jahr weitere 440 Plätze für alle Altersgruppen bis zum Schuleintritt, davon 225 in Übergangseinrichtungen. Die Container sollen maximal zwei Jahre genutzt werden. Dann sollen, so hofft Bürgermeisterin Martina Hassel, die Kinder in dauerhafte Einrichtungen umziehen können. Daher waren beiden Ausschüsse froh über die Information von Gewobau-Geschäftsführer Karl-Heinz Seeger, dass die Gesellschaft nach der Kita, die aktuell in der Dürer Straße entsteht, eine weitere bauen und an die Stadt vermietet könnte. Das Förderprogamm für den Bau neuer Kitas wurde bis Dezember 2015 verlängert.
Eine weitere Kita könnte mit Unterstützung der Projektentwicklungsgesellschaft des Landes auf den Weg gebracht werden. In der Ausschusssitzung wurde ein „Interessebekundungsverfahren für Investoren im Kita-Bau“ durch die Projektentwicklungsgesellschaft des Landes vorgestellt. Bis zu den Sommerferien könnte geklärt sein, ob es interessierte Investoren gibt und welches die wirtschaftlichste Lösung für die Stadt wäre, erläuterte Bürgermeisterin Martina Hassel. „Wir müssen davon ausgehen, dass viele Eltern, wenn wir ihre Kinder nicht versorgen, notgedrungen private Lösungen organisieren müssen, für deren Finanzierung die Stadt aufgrund des Rechtsanspruches aufkommen muss. Das kommt uns als Stadt viel teurer, als einen Teil der Plätze durch Übergangslösungen bereitzustellen.“ Im günstigsten Fall fehlen bis Jahresende knapp 40 Plätze.